Sport gegen Krebs

Studien belegen: Bewegung unterstützt die Krebstherapie

Experten sind sich einig: Sport hilft nicht nur dabei, Krebs vorzubeugen, sondern ist auch eine geeignete Therapie für Erkrankte. Bei GU erscheint nun der erste Krebs-Ratgeber, der die Erkenntnisse aus der Wissenschaft aufgreift und daraus praktische Fitnessübungen macht.

Früher galt der Grundsatz, sich bei einer Krebserkrankung möglichst viel zu schonen. Aber in den letzten Jahren haben klinische Studien gezeigt, dass körperliche Aktivität ein maßgebender Bestandteil der Krebstherapie sein kann. Durch angepasstes, sportliches Training können die Nebenwirkungen einer Chemotherapie gesenkt, das Wohlbefinden der Betroffenen gesteigert und Folgekrankheiten verhindert werden.

Wichtig: „Viel hilft viel“ ist nicht für jeden der beste Rat. Bevor Sie mit einem Fitnessprogramm beginnen, sollten Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache nehmen. Lassen Sie sich beraten, welche körperlichen Aktivitäten für Sie geeignet sind und sich auf Ihre persönliche Leistungsfähigkeit untersuchen. Überlasten Sie sich nicht und machen Sie immer genügend Pausen.

Die Deutsche Krebshilfe rät bei Krebserkrankungen zu regelmäßigen Bewegungseinheiten und einem möglichst aktiven Alltag. Dieser Empfehlung möchten wir mit unserem Ratgeber „Lauf dem Krebs davon“ folgen. Unsere Autoren Prof. Dr. Martin Halle, leitender Direktor des Lehrstuhls für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin an der Medizinischen Fakultät der TU München, und Anika Berling-Ernst, Sportwissenschaftlerin und onkologische Übungsleiterin, zeigen Ihnen, wie Sie die Kraft des Sports für Ihre Genesung nutzen können. Neben vielen, verständlich aufbereiteten Hintergrundinformationen und Grundlagentrainings bekommen Sie im Buch spezielle Pläne für Bewegungsübungen bei oder nach Brust-, Prostata- und Darmkrebs. Hier möchten wir Ihnen schon einmal einen Einblick gewähren.

Ausdauertraining: Nordic Walking – Grundlagen

Ausdauertraining: Nordic Walking – Grundlagen

(c) Jalag / Flint, Peter

Das Nordic Walking bietet die Möglichkeit, durch den Stockeinsatz den Oberkörper stärker als beim Walken mit einzubeziehen. Sinnvoll ist dies insbesondere zur Kräftigung im Schulter-Arm-Bereich und bei muskulären Dysbalancen, etwa nach einer Brustkrebsoperation. Außerdem unterstützt ein aktiver Stockeinsatz die aufrechte Körperhaltung und kräftigt dadurch die Rumpfmuskulatur. Bei Lymphödemen in den oberen Extremitäten ist es wichtig, einen weichen und vor allem dynamischen Stockeinsatz (Gummistopper an den Stockenden auf hartem Asphalt verwenden!) einzusetzen, bei dem sich die Hand kontinuierlich öffnet und wieder schließt. Auch die richtige Länge der Stöcke ist Grundvoraussetzung für die korrekte Technik. Sind noch Probleme in der Arm- oder Brustregion vorhanden, sollte lieber ohne Stöcke gelaufen werden.

Krafttraining: Kräftigung der seitlichen Rumpfmuskulatur

Krafttraining: Kräftigung der seitlichen Rumpfmuskulatur

(c) Johannes Rodach

Legen Sie sich auf die Seite und winkeln Sie die Beine an. Stützen Sie sich auf den unteren Ellenbogen auf. Heben sie langsam das Becken und achten Sie darauf, dass Ihr Körper vom Knie bis zur Schulter eine grade Linie bildet. Anschließend senken Sie das Becken wieder, legen es aber nicht vollständig ab.

Koordinationstraining: Fußkoordination

Koordinationstraining: Fußkoordination

(c) Johannes Rodach

Sie liegen auf dem Rücken und strecken Arme und Beine zur Decke aus. Kreisen Sie die Hände und strecken und beugen Sie die Füße abwechselnd. Kreisen Sie sowohl die Hände als auch die Füße in unterschiedliche Richtungen. Zum Beispiel kreisen die Hände nach unten, während die Füße gleichzeitig nach außen kreisen.