Raffiniert kochen bei Histaminintoleranz

Von wegen Verzicht! Diese Rezepte sind purer Genuss

Bauchbeschwerden, Kopfschmerzen, Juckreiz – eine Histaminintoleranz kann sich durch verschiedene Symptome äußern. Eine eindeutige Diagnose fällt deshalb oft schwer. Was Betroffene tun können und wie das Essen trotz Unverträglichkeit schmeckt.

Histaminintoleranz – was bedeutet das?

Bei einer Histaminintoleranz handelt es sich um eine sogenannte Pseudoallergie. Der Körper ist nicht dazu in der Lage, das Histamin – also einen Botenstoff, der sowohl in der Nahrung enthalten ist als auch vom Körper selbst gebildet wird – ausreichend abzubauen. Kommt es aufgrund dessen zu einer erhöhten Konzentration, werden Beschwerden ausgelöst. Die Ursache dafür ist bis heute nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt. Vermutet wird aber, dass ein Enzymmangel verantwortlich ist.

Histaminintoleranz: Lebensmittel, auf die du verzichten musst

Histamin ist kein künstlicher Zusatzstoff, sondern es entsteht auf natürliche Weise bei der Reifung von Lebensmitteln. Aus diesem Grund haben zum Beispiel Salami, lange gereifter Käse, Sauerkraut oder Rotwein einen besonders hohen Histamingehalt. Andere Lebensmittel wie Schokolade oder Erdbeeren enthalten selbst zwar kein Histamin, fördern aber die Freisetzung im Körper. Betroffene müssen deshalb bestimmte Lebensmittel meiden oder auf ein Minimum reduzieren. Doch wie wird das Essen dann noch zum Genuss? Die Antwort darauf liefert unsere Autorin Anne Kamp in „Histaminintoleranz. Genussrezepte für Ihr Wohlbefinden“. Mit einem Drei-Stufen-Plan wird die persönliche Toleranzgrenze ermittelt, Stolpersteine werden enttarnt und ein individuelles Ernährungsprogramm ermöglicht.

Frisches Frühlingsmenü bei Histaminintoleranz

Kostprobe gefällig? So könnte ein komplettes, histaminarmes Menü aussehen.

Vorspeise: Gurkensalat mit Senf-Dill-Sauce

Vorspeise: Gurkensalat mit Senf-Dill-Sauce

(c) Kramp und Gölling

Zutaten für 2 Portionen:
200 g Salatgurke
150 g Staudensellerie
½ Bund Dill
2 EL Öl
1 TL Honig
2 EL Zitronensaft (erst ab
der Testphase; ersatzweise
Cranberrysaft, der bereits in
der Karenzphase geeignet ist)
1 TL Senf (z. B. Estragonsenf)
Salz, Pfeffer
2 EL Pinienkerne

20 Min. Zubereitung
ca. 225 kcal, 4 g Eiweiß,
19 g Fett, 9 g Kohlenhydrate

Zubereitung:
1.) Die Salatgurke waschen, schälen und längs halbieren. Mit einem Teelöffel die Kerne herauskratzen und die Gurkenhälften quer in Scheiben schneiden. Den Staudensellerie waschen, bei Bedarf entfädeln und quer in dünne Scheiben schneiden. Die Gurken- und Selleriescheiben in eine Salatschüssel geben und mischen.

2.) Den Dill waschen, trocken tupfen, die Spitzen abzupfen und diese fein hacken. Öl, Honig, Zitronensaft, Senf, Dill sowie Salz und Pfeffer in einer kleinen Schüssel verquirlen und zum Gemüse in die Schüssel geben. Gemüse und Dressing gut miteinander mischen.

3.) Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze unter Rühren rösten, bis sie leicht gebräunt sind, dann sofort aus der Pfanne nehmen, da sie sehr schnell nachbräunen. Den Salat auf zwei Tellern anrichten und mit den Pinienkernen bestreut servieren.

Hauptgericht: Schnelle Spargeltarte

Hauptgericht: Schnelle Spargeltarte

(c) Kramp und Gölling

Zutaten für 2 Portionen:
400 g Spargel
Salz
70 g junger Gouda
40 ml Sahne
30 g Schmand
2 Eier
frisch geriebene Muskatnuss
60 g gekochter Schinken
4 Scheiben Toastbrot
Auflaufform (ca. 20 × 20 cm)
Butter für die Form

30 Min. Zubereitung
20 Min. Backen
ca. 475 kcal, 29 g Eiweiß,
27 g Fett, 28 g Kohlenhydrate

Zubereitung:
1.) Den Spargel waschen, schälen und die holzigen Enden abschneiden. In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Spargelstangen darin in ca. 15 Min. bissfest garen. Den Spargel abgießen, leicht abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden. Den Gouda reiben. Den Backofen auf 200° vorheizen.

2.) Die Sahne in einem kleinen Topf erwärmen, vom Herd nehmen, Schmand, Eier und geriebenen Käse unterrühren und den Guss mit Salz und Muskat pikant abschmecken. Den gekochten Schinken in feine Würfel schneiden und unter den Sahneguss rühren.

3.) Die Toastbrotscheiben in die gefettete Auflaufform legen. Die Spargelstücke darauf verteilen und den Guss darübergießen. Die Tarte im heißen Backofen (Mitte) ca. 20 Min. backen, bis sie leicht gebräunt ist. Die fertige Spargeltarte aus dem Ofen holen, 10 Min. ruhen lassen, dann in Stücke schneiden, auf zwei Tellern anrichten und servieren.

Nachtisch: Rhabarber-Johannisbeer-Crumbles

Nachtisch: Rhabarber-Johannisbeer-Crumbles

(c) Kramp und Gölling

Zutaten für 2 Portionen:
100 g Rhabarber
100 g Rote Johannisbeeren
(frisch oder TK)
30 g Butter
30 g Zucker
50 g Mehl
10 g feine Haferflocken
2 ofenfeste Formen
mit ca. 10 cm Ø
Puderzucker

20 Min. Zubereitung
25 Min. Backen
ca. 295 kcal, 4 g Eiweiß,
13 g Fett, 39 g Kohlenhydrate

Zubereitung:
1.) Den Backofen auf 180° vorheizen. Den Rhabarber waschen, putzen und quer in fingerdicke Stücke schneiden. Die Johannisbeeren verlesen, von den Rispen zupfen und waschen. Die Rhabarberstücke mit den Johannisbeeren mischen und auf die ofenfesten Formen verteilen.

2.) Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Vom Herd nehmen. Zucker, Mehl und Haferflocken einstreuen und mit einer Gabel zu Streuseln verarbeiten.

3.) Die Streusel auf den Früchten verteilen und die Crumbles im heißen Backofen (Mitte) ca. 20 Min. backen, bis die Streusel eine goldbraune Farbe angenommen haben.

4.) Die fertigen Crumbles aus dem Ofen holen, leicht abkühlen lassen, mit reichlich Puderzucker bestreuen und ganz nach Belieben warm oder kalt servieren.