Es ist Frühling!
Farben im Garten
Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald:
Lasset uns singen,
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald.
So heißt es in bekannten Gedicht von Hoffmann von Fallersleben. Frühling – das heißt, raus in den Garten, neu pflanzen und gestalten. Und natürlich Farben in die Beete bringen. Was gibt es schöneres, als im Frühling den Garten deiner Wahl anzulegen, zu pflegen, neu anzulegen oder zu kombinieren. Welche Farben aber können es sein, um im Sommer ein Fest für alle Sinne zu bekommen? Erfahre hier, was es bei der Gestaltung des Gartens zu beachten gibt und wie es sich mit der Auswahl der Farben verhält (und damit natürlich der Pflanzen)?
Farben – einige Basics
Im Frühling herrschen helle Grün- und Gelbtöne vor. Obwohl Gelb keine »leichte« Farbe im Garten ist, da sie auf viele Menschen grell und warnend wirkt, ist ein Frühlings garten ohne Forsythien, Narzissen und Winterlinge nicht denkbar.
Leuchtendes Rot, Orange und Ocker, Blau, Pink und Violett sind die Farben des Sommers. Sie heben die Stimmung und ergeben farbenfrohe Kombinationen.
Im Herbst werden die Farben gedeckter, Braun, Purpur, Oliv und Ocker, aber auch Bronzetöne strahlen Wärme aus und verstärken die Herbststimmung. Warme Rot-, Gelb- und Orangetöne der fallenden Blätter lassen das Jahr ausklingen.
Weiß ist die vorherrschende Farbe im Winter. Es wirkt wie Grau kühl – passend zur kalten Jahreszeit.
Farben beeinflussen unsere Stimmung, das Raumerlebnis und sogar die Wirkung von Formen. Im Laufe der Jahreszeiten ändert sich die Farbgebung im Garten und damit auch seine Atmosphäre. Dies kann durch die Gestaltung zusätzlich unterstützt werden. Um Farben gekonnt bei der Gartenplanung einzusetzen, ist es hilfreich, die Grundlagen der Farbtheorie zu kennen – oder die Grundkenntnisse aus dem Kunstunterricht in der Schule aufzufrischen.
Primärfarben
Die Primärfarben Rot, Gelb und Blau werden auch Grundfarben genannt. Sie lassen sich aus keiner anderen Farbe mischen, jedoch können alle anderen Farben aus ihnen gemischt werden.
Sekundärfarben
Die reinen Sekundärfarben sind Mischungen aus gleichen Teilen von zwei verschiedenen Primärfarben.
> Orange entsteht aus Rot und Gelb
> Violett entsteht aus Blau und Rot
> Grün entsteht aus Blau und Gelb
Tertiärfarbe
Die dritte Gruppe an Farben entsteht durch Mischen mit einer weiteren Farbe. Die entstehenden Farben sind eher gebrochen oder gedämpft und umfassen die gesamte Palette der Brauntöne von gebrochenem, »schmutzigem« Gelb über die Olivtöne bis hin zu dunklem Schwarzbraun. Werden alle drei Primärfarben miteinander gemischt, entsteht ein neutraler, dunkler Grauton.
Farben kombinieren
Farben lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien miteinander kombinieren: Man unterscheidet Hell-Dunkel-, Kalt-Warm- Kontraste und Komplementärkontraste. Farben können natürlich auch harmonisch miteinander kombiniert werden.
> Hell-Dunkel-Kontraste wirken auffällig und sind vor allem im Schatten wichtig, um eine Pflanzung zu beleben.
> Kalt-Warm-Kontraste tragen viel zur Wirkung von Pflanzungen bei. Blaugrün gilt als kälteste, Rotorange als wärmste Farbe.
> Komplementärkontraste entstehen durch Kombination von Farben, die, miteinander gemischt, einen neutralen Grauton ergeben. Das sind Gelb-Violett, Rot-Grün und Blau-Orange. Farben beeinflussen auch die Raumwirkung. Helle Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und lassen einen Raum tiefer und weiter entfernt erscheinen – ein Trick, den man zur optischen Vergrößerung des Gartens nutzen kann.
Farben und ihre Nuancen
Farben prägen den Garten, bestimmen seine Wirkung und betonen und unterstützen die Stimmung. Bei der Farbwahl gilt: Erlaubt ist (fast) alles, was gefällt, schließlich hat jeder ein eigenes Farbempfinden. Was für den einen grell erscheint, wirkt auf andere anregend oder inspirierend.
Weiß – von Hartweiß bis Creme in allen Abstufungen – ist eine neutrale Farbe und idealer Vermittler zwischen unterschiedlichen Farben. Weiß wirkt hell und fröhlich und ist eine zeitlose Farbe im Garten.
Grün – von Dunkel-, Blau-, Türkis-, Frisch- bis hin zu Gelbgrün – ist die natürliche Grundlage des Gartens. Es passt zu allen anderen Farben und verbindet auch starke Kontraste.
Gelb – von warmem Tiefgelb über Goldgelb bis hin zu Grüngelb und kühlem Zitronengelb – ist eine auff ällige Farbe, die für Heiterkeit sorgt und »Sonne« in den Garten bringt.
Rot – von Orangerot über Scharlach, Feuerrot bis Karmesin – ist eine warme, dominante Farbe, die im Sommer am besten zur Geltung kommt und Akzente setzt.
Rosa – Zartrosa, Apricot, Lachs, Hell- und Dunkelrosa bis Pink – ist zurückhaltend, feminin und romantisch, kann aber auch knallig wirken. Nicht immer einfach einzusetzen.
Blau – von Himmel- über Reinblau bis hin zu Lila, Violett und Purpur – wirkt kühl und edel – vor allem die dunkleren Töne.
Grau – Blaugrau, Hellgrau, in warmen und kühlen Nuancen – passt gut zu formalen Gestaltungen und als neutrale Farbe in natürlichen Kies- und Steppenbeeten.
Soweit zur Farbkunde für deinen Garten. Noch mehr hilfereiche Tipps, Tricks und spannenden Infos findest du in unserem Garten-Ratgeber Garten Step-by-Step. Damit steht einem wunderschönen Garten nichts mehr im Weg und du kannst den Frühling in der heimischen Oase genießen.
Denn wie es schon Hoffmann von Fallersleben schrieb:
Kuckuck, Kuckuck lässt nicht sein Schrei’n:
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder! (und in unserem Fall: Gärten!)
Frühling, Frühling, stelle dich ein!