Hagebutten

Der Immun-Booster

Sie sehen wunderschön aus, die leuchtend roten bis orangeroten Früchte der Rosa canina, der Wildrose oder Hundsrose: Hagebutten.

Kaum eine Frucht trägt den Inhaltsstoff Vitamin C in so konzentrierter Form in sich und ist demzufolge ein wahrer Booster für unser Immunsystem – man braucht nur das richtige Rezept. Denn so stachelig wie der Strauch an dem sie wächst, so unzugänglich ist auch die Frucht.

Die Hagebutte – ein inhaltsschweres Früchtchen

Wenn sich im Spätsommer und Herbst die Früchte verschiedener Wildrosen herausbilden freuen sich Heilpflanzen-Kenner wie auch Kochbegeisterte besonders. Sie wissen, was für ein wertvoller Inhaltsstoff und außergewöhnlicher Geschmack sich in diesen roten Schönheiten verbirgt. Allerdings wissen sie auch um die Arbeit, die erforderlich ist, Hagebutten in eine für den Menschen verzehrbare Form zu bringen.

Die Früchte werden im Herbst gesammelt; einige schwören darauf, sie erst nach dem ersten Frost zu ernten, da sich dann ihre Wirkstoffe und ihr besonderer Geschmack nochmals mehr konzentriert haben. Die frischen Früchte schneidet man einzeln auf und schabt die Kerne, die mit feinen Härchen versehen sind, heraus. Für einen Tee lässt man die Fruchthälften trocknen; manche beschleunigen den Vorgang über den Backofen bei maximal 40 Grad. Die getrockneten Hagebutten werden in luftdichten Gefäßen gelagert.

Neben einer hohen Dosis an Vitamin C weisen die Früchte noch weitere gesunde Inhaltsstoffe auf wie Vitamin A, Vitamin B1 und B2 sowie Gerbstoffe und Fruchtsäuren.

Nostalgiker wissen um die Wirkung der Hagebutten Kerne: getrocknet und zerbröselt ergeben sie ein hochwirksames Juckpulver. Die 50 Plus-Generation weiß auch noch gut, wie das wirkt, wenn man es den Erwachsenen in den Kragen gibt….

Heilwirkung der Hagebutte

Frühere Hausapotheken und Klosterapotheken schätzten die heilende Wirkung der Hagebutte. Heute weiß man sehr genau, dass diese kleinen Vitamin-C-Bomben das Immunsystem unterstützen und darin entzündungshemmend wirken. So kam ein Hagebuttentee schon in früheren Jahrhunderten bei Fieber und Erkältungen wirkungsvoll zur Anwendung. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden schätzte man die Hagebutte aufgrund ihrer entkrampfenden Wirkung.

Aktuelle Studien unterstützen den Einsatz von Hagebutten bei Schmerztherapien von Arthrose oder rheumatischen Beschwerden. Bei diesen Erkrankungen konnte die entzündungshemmende Wirkung der Hagebutte positive Resultate bringen. Mittlerweile hat auch die Anti-Aging-Industrie den Wirkstoff der Hagebutte für sich entdeckt und integriert diese Frucht in ihre Präparate.

 

Unsere Gesundheit – Vorbeugen, Stabilisieren, Steigern

Unser Immunsystem ist gerade in den kalten Jahreszeiten empfindlich. Und besonders in der heutigen Zeit mit der über uns allen liegenden Bedrohung des SARS-CoV-2, sind vorbeugende Maßnahmen eigentlich unerlässlich. Kräutertees, und eben speziell ein Tee aus der Hagebutte, können hierbei eine gute Unterstützung bieten. Will man die Wirkung eines Hagebutten Tees noch steigern, mischt man zu gleichen Teilen Lindenblüten in den Tee.

Unser Rezept für einen Hagebutten Tee

2 gehäufte Teelöffel getrockneter Früchte werden mit 1/4 Liter Wasser übergossen. Man bringt das Ganze zum Kochen und lässt es ca. 10 Min. bei geringer Hitze köcheln. Die Früchte werden durch ein feines Sieb abgegossen und der Tee kann dann die nächsten Stunden genossen werden. Normalerweise nimmt der Vitamingehalt in Tees nach dem Überbrühen und der Ziehzeit relativ schnell ab – nicht so bei der Hagebutte. Sie behält relativ lange ihren Wirkstoff.

Hagebuttenpulver – neuer oder alter Trend?

Alternative zu den frischen oder getrockneten Früchten ist Hagebuttenpulver mittlerweile ein gern gekauftes Fertigprodukt. Das Pulver gibt es in sehr guten Qualitäten. Auch in pulverisierter Form nimmt die Wirkweise der Inhaltsstoffe nicht ab: so kommt beispielsweise Hagebuttenpulver mittlerweile aufgrund der hohen Konzentration von Galaktolipiden bei Arthrose zur Anwendung. Galaktilopide binden freie Radikale und helfen dabei, Entzündungen in Gelenken zu bekämpfen.

Natürlich kann man sein Hagebuttenpulver auch selbst herstellen. Dazu die Hagebutten von Stiel- und Blütenansätzen befreien. Die Früchte samt pelzigem Inneren in dünne Scheiben schneiden und auf einem Blech ausgelegt im Backofen bei maximal 40 Grad trocknen lassen. Dann fein zermörsern.

Da Hagebuttenpulver sehr konzentriert ist, sollte die tägliche Menge 5 Gramm nicht überschreiten. Einem Müsli oder frisch gepresstem Saft verleiht das Pulver eine säuerliche Frische.

Hagebutten in der Küche

Nicht alles, was gesund ist, muss auch schmecken. Nicht so aber bei der Hagebutte. Sie erlebt gerade in den Küchen, die geprägt sind von Saisonalität und Regionalität, ihr come back. Für Kenner schon immer ein kulinarischer Genuss: Hagebuttenmarmelade. Sie macht zwar Arbeit, aber das Ergebnis ist es auf alle Fälle Wert.

Unser Rezept für ein Hagebuttenmarmelade, das als Brotaufstrich genossen werden kann, aber auch als Dip-Beilage beispielsweise zu einem Wildgericht. Gesundheitsbewusste gönnen sich davon täglich einen Teelöffel Vitamin C pur für ihr Immunsystem. Und das Beste daran: Man muss nicht mit Einweghandschuhen die Hagebutten erst von den pelzigen Samen befreien: Einfach die ganzen Früchte in den Topf geben; beim Durchsieben bleiben die Samen dann drin hängen.

Unser Rezept für Hagebuttenmarmelade

Hagebuttenmarmelade
© Fotos mit Geschmack - Ulrike Schmid/Sabine Mader

Zutaten, für 2 Gläser à ca. 1/4 Liter Inhalt:

  • 250 g Hagebutten
  • 1/2 Bio-Zitrone
  • 350 ml Weißwein oder Wasser
  • 3 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange
  • 3 Pimentkörner
  • 200 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung:

1. Am Vortag die Hagebutten putzen, waschen, in einen Topf geben und mit einem Kartoffelstampfer leicht anquetschen. Die Zitrone heiß abwaschen, abtrocknen, die Schale dünn abschneiden (die Zitrone aufheben) und mit dem Wein und den Gewürzen zu dem Mus dazugeben. Über Nacht ziehen lassen.

2. Am nächsten Tag die Hagebutten-Mischung aufkochen und zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 – 30 Min. weich kochen. Das Mus durch ein feinmaschiges Sieb drücken und wiegen: Sollte es weniger als 800 g haben, dann noch etwas Wein oder Wasser zugeben. Abkühlen lassen.

3. Die Zitrone auspressen und den Saft mit dem Gelierzucker in das Hagebuttenmus einrühren. Unter Rühren aufkochen lassen und ca. 4 Min. sprudelnd kochen. Die Marmelade oder Mus in saubere, sterile Gläser füllen und sofort verschließen.

Etwas puristischer ist folgendes Rezept für Hagebuttenmark: Hierbei werden die Hagebutten nur mit Zucker und etwas Zitrone genießbar und haltbar gemacht. Hagebuttenmark eignet sich als Ausgangsprodukt für Marmeladen, Saucen, Suppen und weitere Hagebutten Rezepte.

Unser Rezept für pures Hagebuttenmark

Hagebuttenmark
© Peter Schulte

Zutaten für 4 Gläser, à ca. 1/4 Liter Inhalt

1 kg Hagebutten * 800 g Gelierzucker 2:1 * etwas Zitronensaft

Zubereitung:

1. Die Hagebutten waschen, Steil- und Blütenansätze entfernen. Die Früchte halbieren (mit Einweghandschuhen) und die pelzigen Samen herausschaben. Die Fruchthälften erneut solange waschen, bis alle Samenreste entfernt sind.

2. Die Hagebuttenhälften in einen Topf geben, knapp mit Wasser bedecken und ca. 45 Min. sanft köcheln lassen. Die Masse durch eine Flotte Lotte pürieren und das gewonnenen Mus nochmals durch ein sehr feines Sieb streichen.

3. Das Mark mit dem Gelierzucker aufkochen lassen, den Zitronensaft zugeben und 4 Min. sprudelnd kochen lassen. In sterile Gläser abfüllen und diese sofort verschließen.

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