Lass uns laufen!

Vom kleinen Glück beim Spazierengehen

Einfach mal um die Ecke denken, das lohnt sich im wahrsten Sinne des Wortes. Um sich auf andere Gedanken zu bringen, abzuschalten oder einfach mal ein bisschen frische Luft zu schnappen – dazu braucht es nicht immer weiten Ausflüge. Erlebe einfach kleine Glücksmomente beim Spazierengehen direkt vor deiner Türe.

 

Der Trend heißt raus aus der Bude – egal, was das Thermometer spricht. Wer spazieren geht, bringt nicht nur Schwung in die tägliche Routine, sondern tut auch der Gesundheit einen Gefallen. Gleich auf mehrfache Weise: Regelmäßige Bewegung im Freien stärkt das Immunsystem und schützt erwiesenermaßen vor Krankheiten, wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes und Depressionen. Dazu muss es nicht Sport sein, wie aktuelle Studien zeigen: Schon 20 Minuten Gehen mehrfach die Woche hat positive Effekte auf Körper und Seele. Am besten im Hellen, weil das Tageslicht den Vitamin-D-Spiegel hebt und so die Produktion des Glückshormons Serotonin fördert.

Die Erkenntnis der Wissenschaftler ist nicht neu: In der Geschichte gibt es zahlreiche Persönlichkeiten, die begeisterte Spaziergänger waren. Leonardo da Vinci etwa soll gepredigt haben: „Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben.“ In diesem Sinne haben wir für dich ein paar Tipps zusammengestellt, mit denen du deine Spaziergänge noch abwechslungsreicher gestalten kannst. Suchst du dabei eher Beschäftigung oder willst du abschalten? Finde am besten selbst heraus, was dir gut tut! Du bist Hundebesitzer und ohnehin täglich unterwegs? Auch für dich haben wir ein paar Ideen gesammelt: So wird eure Gassirunde immer wieder ein kleines Highlight.

 

Action pur: Geh auf Entdeckungstour!

Mach deinen Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis. Mit ein paar Tricks wird deine Nachbarschaft zum wahren Abenteuerspielplatz.

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Lass den Zufall bestimmen: 2 x links, 3 x rechts oder andersrum? Du kannst deine Route würfeln: Gerade Zahl = links, ungerade = rechts. Oder du nimmst eine Münze mit und wirfst sie an jeder Abzweigung. Bild oder Zahl? Lass dich überraschen, wo dich dein Weg hinführt!

• Spiele Tourist: Ob in der Stadt oder auf dem Land, es gibt immer etwas zu besuchen oder zu besichtigen, das Ein- und Anwohner meist links liegen lassen (wenn zur Zeit Gebäude meist nur von außen). Tipp: Über den „Erkunde“-Button auf Google-Maps findest du eine Auswahl in deiner Nähe.

• Entdecke Pflanzen und Tiere: Halte die Augen auf! Auch in der kalten Jahreszeit tut sich etwas in der Natur. Mit deinem Smartphone kannst du deine Beobachtung bestimmen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat mit der „Waldfibel“ eine App entwickelt, die Informationen rund um Bäume, Pflanzen und Tiere bietet. Du kannst dir Tierstimmen anhören und Baumhöhen messen. Es gibt eine Reihe weitere kostenlose Apps, schau einfach mal nach, was dir zusagt.

• Geh auf Fotosafari: Hol doch mal wieder deine alte Kamera aus der Tasche oder nutz einfach die Fotofunktion von deinem Handy. Durch den Sucher bekommst du einen anderen Blickwinkel. Finde Motive rund um dein Zuhause, die sich für Postkarten oder gar als Fotokunst eignen. Vielleicht machst du bei jedem Spaziergang ein Selfie. Druck die Fotos aus und bastele eine bunte Kollage.

• Setz dir kuriose Ziele: Drei Dinge, die blau sind, etwas mit Blumenmuster oder eine Frau mit Hut? Denk dir vor dem Losgehen aus, was du finden sollst und geh auf Entdeckungstour.

• Mach Fitnessübungen: Wenn dir gemütliches Gehen zu wenig ist, kannst du Dehn- und Lockerungsübungen in deinen Spaziergang einbauen. Deine Muskeln sollten jedoch schon etwas warm sein. Achte auf festen Untergrund, um Ausrutschen zu vermeiden.

• Probiere sanftes Intervall-Training: Leg zwischendurch ein höheres Tempo ein. Achtung: Bei Minusgraden solltest du auf keinen Fall versuchen, Höchstleistungen zu bringen. Wenn du aus der Puste kommst, ist das für deinen Organismus, vor allem für die Bronchien, zu anstrengend.

Die Entdeckung der Langsamkeit

Entschleunige deine Gedanken: Geh dazu am besten ohne Zeitlimit und ohne Ziel los. Das bedeutet: Du musst nicht zu einer festgelegten Uhrzeit an einem bestimmten Ort ankommen. So kommt das Gedankenkarussell zum Anhalten und du tankst frische Energie.

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• Meditiere unterwegs: Eine Gehmeditation erscheint einfach, ist aber Übungssache. Geh anfangs nur 20 Minuten ganz bewusst sehr langsam. Achte dabei auf deine Schritte und wie dein Atem durch den Körper fließt. Versuche mit allen Sinnen die Natur um dich wahrzunehmen. Du kannst dir auch ein Mantra überlegen, das du in Gedanken sprichst, etwa „Ich fühle mich gelassen“ oder „Heute ist ein guter Tag“… Wichtig: Schalte dein Mobiltelefon auf Flugmodus oder lautlos.

• Übe dich in Achtsamkeit: Konzentriere dich auf den Moment und lass belastende Gedanken ziehen. Dazu kann es helfen, einen Gegenstand, den du in der Natur findest, in die Hand zu nehmen. Wie fühlt sich der kühle Bachkiesel an? Schnupper an ihm und betrachte das Muster seiner Oberfläche. Horch auf die Geräusche und spüre den Boden unter deinen Füßen ganz bewusst.

• Nimm deinen Partner an die Hand: Wenn du mit deinem Liebsten unterwegs bist, schließt einfach mal die Augen und lass dich führen. Wie fühlt sich das an? Wechselt ab und berichtet euch dann von euren Empfindungen.

• Hör einfach zu: Mit Kopfhörern im Ohr wird dein Spaziergang zum Hörgenuss. Lade deine Playlist, ein Hörbuch oder deinen Lieblings-Podcast auf dein Handy.

• Geh in den Wald: Waldbaden ist hierzulande ein relativ neuer Gesundheits- und Wellnesstrend. Die Methode stammt aus Japan, wo sie traditionell viele Anhänger hat. Waldbaden ist ideal, um Stress abzubauen, wie längst wissenschaftlich erwiesen ist. Baden bedeutet dabei: Tauche einfach tief in das Erlebnis des Waldes ein. Durch die Vielfalt der Natur wird deine Fantasie angeregt, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit werden gefördert. Nachweislich verbessert sich der Schlaf, nachdem wir im Wald unterwegs waren. Eine gesunde Nachtruhe, tagsüber Bewegung und frische Waldluft stärken zudem das Immunsystem.

Tipps für Hundebesitzer

Für alle, die einen Freund auf vier Pfoten besitzen, sind regelmäßige Gassirunden an der Tagesordnung. So bringst du mehr Abwechslung in eure tägliche Routine.

Hund schwarz-weiß

• Erschließt euch neue Strecken: Auf abwechselnden Routen trefft ihr auch andere Hunde – vielleicht sind interessante Partner zum Laufen und spielerisch Raufen dabei.

• Bau kleine Trainingseinheiten ein: Sitz und Bleib, Apportieren, einen Gegenstand finden… Du weißt sicher, was du mit deiner Fellnase noch üben kannst. Vergiss nicht, eine Belohnung parat zu haben. Leckerlies oder Klicker – in unseren Ratgebern für Hundebesitzer findest du viele Anregungen.

• Mach ein Abenteuer draus: Wähle unterschiedliche Gegebenheiten, etwa offene Wiese im Park und Wege am Wasser oder entlang des Waldrandes. Vielleicht findest ihr einen Baumstumpf zum Draufspringen, andere Hindernisse oder etwas zum Balancieren? Wenn du Lust hast, versteckst du dich und dein Hund muss dich suchen.

• Verändere das Tempo: Vor allem, wenn ihr in der Stadt Gassi geht und dein Hund meist an der Leine laufen muss, bringst du mit flotteren Etappen zwischendurch Abwechslung in den Spaziergang.

• Nimm ein Spielzeug mit: Mit einem Ball oder einem Kong, in dem du Leckerlies verstecken kannst, hast du die Aufmerksamkeit garantiert auf deiner Seite.

• Rede mit deinem Vierbeiner: Erzähl deinem vierbeinigen Begleiter doch einfach, was dich beschäftigt. Wenn du etwas von ihm forderst: Betone deine Kommandos bewusst und ruhig. Vermeide schrille Rufe und Schimpfen. Wenn dein Hund etwas richtig macht, lobe ihn ruhig überschwänglich.

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