Einfach mal loslassen

Massagen in der Schwangerschaft

Der Rücken schmerzt, der Nacken ist verspannt und und es wäre mal wieder an der Zeit, dass Sie sich etwas Gutes tun? Massagen können auch während der Schwangerschaft wahre Wunder wirken. Sie lockern die Muskulatur und die sanften Berührungen regen den Körper an Endorphine auszuschütten – körpereigene Glückshormone, die Schmerzen lindern und stimmungsaufhgellend wirken.

Leider steht gerade niemand zur Verfügung, um Sie mit einer Massage zu verwöhnen? Mit den folgenden Anleitungen können Sie sich zwischendurch auch selbst kleine „Streicheleinheiten“ schenken und so Ihr Wohlbefinden steigern.

Gut zu Wissen: Massageöle

Öle erleichtern das Massieren und machen die Massage noch angenehmer. Verwenden Sie ein neutrales Öl in Bioqualität, zum Beispiel aus süßen Mandeln (nicht bei Nussallergie!) oder Traubenkernen, das Sie auch für Salate verwenden können. Selbst Olivenöl, das von der Haut schnell aufgenommen wird, ist gut geeignet. Vorsicht: Manche Massageöle enthalten Substanzen, die in der Schwangerschaft vermieden werden sollten. Verzichten Sie auf Zusätze wie ätherische Öle aus Salbei, Kiefer, Myrrhe, Wacholder, Rosmarin, Thymian oder Lorbeer.

Gesichtsmassage

Eine Gesichtsmassage dient der Entspannung, kann aber auch bei leichten Kopfschmerzen und Verspannungen im Nackenbereich angewandt werden. Auch hier greifen Sie am besten zu einem nicht aromatisierten Öl. Bei sensibler Gesichtshaut eignet sich auch eine leichte Lotion. Beginnen Sie an Stirn oder Nacken und massieren Sie die Partie mit sanften, kreisenden Bewegungen der Fingerspitzen. Beide Gesichtshälften sollten dabei parallel massiert werden. Danach werden nacheinander Schläfenregion, Wangen, Nase und Mundregion mit streichenden Bewegungen massiert.

Beinmassage

Zur Entspannung bei schweren Beinen, Wadenkrämpfen und Schwellungen eignen sich Streichbewegungen und sanftes Kneten mit beiden Händen. Beginnen Sie immer am Fußgelenk und arbeiten Sie sich über die Wade und das Knie bis zum Oberschenkel vor. Solange Ihr Bauch noch nicht zu groß ist, können Sie diese Massage selbst ausüben, am besten im Sitzen.

Brustmassage

Die Brustmassage lindert das Spannungsgefühl in den Brüsten und regt in Vorbereitung auf das Stillen am Ende der Schwangerschaft den Milchfluss an. Massieren Sie mit angewärmtem Öl die Brust mit den Fingern von außen nach innen in kreisenden Bewegungen leicht und streichen sie zur Brustwarze hin aus. Die Brustwarzen selbst nur ganz sanft ohne Öl massieren. Auch während des Stillens kann so eine Brustmassage den Milchfluss regulieren und einem Milchstau und verstopften Milchgängen vorbeugen.

Halsentspannung

Um Verspannungen im Nacken- und Halsbereich zu lösen, haben sich leichte Dehnübungen bewährt. Setzen Sie sich dazu gerade und mit aufgerichtetem Becken auf einen Stuhl. Atmen Sie bei dieser Übung tief ein und aus und schließen Sie Ihre Augen. Greifen Sie zunächst mit der rechten Hand über Ihren Kopf, bis die Fingerspitzen das linke Ohr berühren. Ziehen Sie nun sanft den Kopf nach rechts. Um die Dehnung zu verstärken, können Sie gleichzeitig den linken Arm samt Schulter bewusst und langsam nach unten ziehen. Halten Sie die Dehnung für vier bis sechs Sekunden und führen Sie die Übung anschließend auf der anderen Seite durch. Als Nächstes strecken Sie Ihren Hals. Stellen Sie sich vor, eine unsichtbare Hand würde Sie wie eine Marionette an einem dünnen Faden nach oben ziehen. Nun beugen Sie Ihren Kopf langsam nach vorn und lassen Ihr Kinn auf die Brust sinken. Nach circa drei Sekunden in dieser Position rollen Sie Ihren Kopf nach links in Richtung linker Schulter und lassen diese Dehnung wieder für drei Sekunden zu. Anschließend rollen Sie den Kopf über die Mitte zur anderen Seite und verweilen auch dort für drei Sekunden. Zum Schluss bewegen Sie Ihren Kopf wieder zur Mitte und richten ihn langsam auf.

Weitere Massagetechniken und Anleitungen, auch für Partnermassagen, sowie faszinierende Bilder und umfassenden Rat für jeden Tag der Schwangerschaft finden Sie im neuen GU Ratgeber Meine Schwangerschaft von den Autoren Silvia Höfer und Dr. med Alenka Scholz