Mudras – Fingeryoga

Die einzigartigen Kräfte des Fingeryogas nutzen. Hier die besten Atem-Mudras, Prana Mudras, für eine kraftvolle ausgeglichene Atmung

 

Unsere Hände sind unsere Arbeitswerkzeuge: Wir benutzen sie zum Schreiben einer E-Mail, zum Putzen, zum Schneiden von Lebensmitteln. Aber unsere Hände können tatsächlich noch viel mehr, als immer nur zu schuften. In ihnen schlummern ungeahnte Kräfte – die uns in jeder Lebenslage helfen. Mit den so genannten Mudras gelangen wir zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Die Fingeryoga-Übungen können Energiespeicher auffüllen und Selbstheilungsprozesse aktivieren.

Mudras – innere Energie fließen lassen

Eigentlich handelt es sich dabei aber um eine uralte hinduistische und buddhistische Tradition. Mudra bedeutet „Siegel“ und meint, dass eine Yogahaltung „besiegelt wird“, also man sein Denken und Fühlen ganz nach innen ausrichtet. Und sie bedeuten im Weiteren „das was Freude bringt“. Sie wollen uns in einen eigenen Raum bringen, in dem wir nur unsere innere Befindlichkeit spüren und eventuell wandeln. Sie verbinden uns mit der Energie der inneren Umkehr (dazu gehört beispielsweise auch der Kopfstand im Yoga dazu). Aufgrund dieser Innerlichkeit und Entschlossenheit unterscheiden sie sich von Asanas. Werden sie immer wieder geübt, prägt das die Struktur unseres Nervensystems; sie sind damit irgendwann nur bei einer kleinen Übung bereits abrufbar.

Dass Yoga uns zu innerer Ruhe und Wohlbefinden führen kann, wissen wir. Aber statt ausgewachsener Yogaübung reicht manchmal eben auch ein kleiner Fingerzeig – also Fingeryoga. Schließlich haben unsere Hände Heilkräfte. Nicht umsonst streichelt man seinen Bauch, wenn er weh tut, massiert den Rücken bei Schmerzen oder klopft jemandem anerkennend auf die Schulter. Mit Mudras werden deine Hände zu Gesundheitswerkzeugen, um deinen eigenen Körper als Kraftquelle zu nutzen. Sie haben eine spürbare Wirkung auf den Gemütszustand, beeinflussen also Wohlbefinden, aber auch das Konzentrationsvermögen.

 

Mudras – so funktioniert Fingeryoga

Wann kann man Mudras am besten nutzen? Kurz vor einer Präsentation, im Stau oder Bett – Fingeryoga kann immer und überall geübt werden. Mit minimalem Aufwand erzielst du eine große Wirkung. Du nimmst dazu mit deinen Händen eine bestimmte Haltung ein und konzentrierst dich, so dass dein Zustand einer Meditation ähnelt. Wichtig ist, dass du deine Mudra als Ganzheit ausführst, damit sie ihre heilende Wirkung entfalten kann. Das bedeutet: Dein Körper nimmt die Haltung ein, mit dem Geist fokussierst du dich auf diese Handbewegung, und auch dein Verstand und deine Emotionen sind nur bei der Mudra. Konzentriere dich dabei auf eine innere sprachliche Botschaft (Affirmation).

Du brauchst weder Yogaerfahrung noch Meditations-Know-how, um mit Fingeryoga zu starten. Übe deine Mudras am Anfang an einem ruhigen Ort, an dem du ungestört bist.

  • Nimm eine Position ein, in der du dich wohlfühlst und bei der aufrecht sitzt, z.B. Schneidersitz.
  • Komm zur Ruhe und nimm deine Handhaltung ein. Am Anfang empfiehlt es sich, die Mudras immer mit beiden Händen auszuführen, weil ein symmetrisches Körpergefühl von den meisten Menschen als angenehm empfunden wird.
  • Schließe die Augen und beobachte deine Atmung. Zwischen Ein- und Aus- und Aus- und Einatmung liegt eine kleine Pause.
  • Fokussiere deine Gedanken nur auf dein Fühlen und die Mudra. Falls deine Gedanken abschweifen, kehre damit wieder zu deiner Mudra zurück. Je mehr du bei der Sache bist, desto besser wirkt die Mudra. du kannst deine Gedanken dabei auf ein bestimmtes Ziel (Affirmation) ausrichten.
  • Verweile in jeder Mudra mindestens drei Minuten.

Nach einer Weile wirst du feststellen, dass du ruhig und entspannt bist. Am Anfang kann es passieren, dass dich deine Mudras müde machen – auch das ist ein gutes Zeichen dafür, dass sie prima funktionieren. Du kannst eine oder mehrere Mudras hintereinander ausführen. Aber es gilt: Weniger ist mehr! Übe deshalb maximal drei Mudras hintereinander. Du solltest mindestens einmal am Tag üben. Halte eine Mudra für ein paar Minuten, wie lange genau ist deinem eigenen Gespür überlassen.

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© Nicolas Olonetzky

Chin-Mudra

Lege dazu die Fingerkuppen von Zeigefinger und Daumen beider Hände aufeinander, so dass sie einen Kreis bilden. Strecke die jeweils anderen drei Finger locker aus und halte sie dicht beieinander. Drehe die Handflächen zuerst nach unten und lege die Hände locker auf deinen Oberschenkeln ab. Dann drehe sie langsam nach oben und führe die Arme nach außen.

Zugeschriebene Wirkung: Chin-Mudra aktiviert die Atmung im unteren Bauchraum und im Zwerchfell.

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© Nicolas Olonetzky

Chinmaya Mudra

Lege Zeigefinger- und Daumenkuppen beider Hände zu einem Kreis aneinander. Rolle den Mittel-, Ring- und kleinen Finger nach innen, so dass sie eine Faust bilden. Drücke mit den Kleinfingerkuppen in die Handflächen.

Wirkung: Aktiviert den mittleren Atemraum.

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© Nicolas Olonetzky

Adhi Mudra

Lege die Daumen in die Handflächen und rolle die anderen Finger darüber zu Fäusten ein.

Wirkung: Aktiviert den oberen Atemraum.

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© Nicolas Olonetzky

Brahma Mudra

Lege die Daumen in die Handflächen und rolle die anderen Finger darüber zu Fäusten ein. Lege dann die Hände an den Fingergrundgelenken aneinander. Halte die Fäuste so zwischen Zwerchfell und Naben, so dass die kleinen Finger die Oberbauchdecke berühren.

Wirkung: Aktiviert die vollständige Atmung.

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© Nikolaus Olonetzky

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