Vegane Ostern

Klingt ein bisschen, als ob das nicht zusammenpasst. Wie soll das denn gehen, vegane Ostern! Ostern ohne Eier? Ohne Osterlamm? Ohne Kuchen? Alles kein Problem! Wir zeigen dir, wie du ein leckeres Osteressen zubereiten kannst, ohne das Gefühl zu bekommen: Da fehlt doch was!

 

Aber was bedeutet eigentlich vegan?

Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf alle tierischen Produkte, also auch auf Milch, Eier und Honig. Rein pflanzliche Produkte wie Tofu, Soja-, Mandel- oder Getreidemilch oder Agavendicksaft ersetzen Fleisch, Fisch, Eier oder Honig und bilden die Grundlage für viele Rezepte. Und da vegane Ernährung heute eigentlich nichts mehr Besonderes ist, findest du ganz viele Basisprodukte im Supermarkt um die Ecke. Und Ausgefallenes wie Mandelmus, Seidentofu oder vegetarischen Aufschnitt gibt’s im gut sortierten Bioladen oder im Reformhaus.

 

Vegane Alternativen

  • Pflanzenmilch: Soja-, Getreide- (Reis, Dinkel, Hafer etc.) oder Nussmilch (Mandel, Macadamianuss etc.) und verschiedene Geschmacksrichtungen wie Vanille, Erdbeere oder Schokolade
  • Pflanzensahne: aus Soja und aus verschiedenen Getreidearten (z. B. Hafer).
  • Tofu: ein Produkt aus Sojabohnen
  • Sojagranulat ist Soja, das durch einen Verarbeitungsprozess eine fleischähnliche Faserstruktur bekommt. Es ist in verschiedenen Größen wie Granulat für Hackfleisch, Schnetzel für Geschnetzeltes, Würfel für Gulasch, Medaillons für Schnitzel etc. erhältlich
  • Seitan besteht aus Weizeneiweiß und kommt der Textur von Fleisch am nächsten. Seitan lässt sich wunderbar grillen oder braten
  • Ei-Ersatz besteht meistens aus Stärke, Backpulver, Lupinen oder Erbseneiweiß und kann als Alternative für Eier (z. B. zum Backen) verwendet werden
  • Sojaghurt wird wie „normaler“ Joghurt mit Bakterienkulturen produziert und ist in zahlreichen Geschmacksrichtungen erhältlich
  • Tempeh ist ein Sojaprodukt, das leicht nussig schmeckt
  • Hefeflocken bestehen aus getrockneter, inaktiver Hefe und werden als Alternative für Streukäse verwendet

Vegane Osterrezepte

Bei diesen Rezepten wird selbst der Osterhase schwach. Und deinen Gästen wird es genauso gehen. Wir haben dir eine kleine, feine Auswahl an leckeren veganen Gerichten zusammengestellt – für dein Menü, deinen veganen Osterbrunch oder einfach so. Je nachdem, für wie viele Personen du etwas zubereiten möchtest, die Zutatenmenge einfach verdoppeln oder halbieren. Viel Spaß beim Ausprobieren und Schlemmen!

Klassiker aus Rührteig

Veganes Osterlamm

Zutaten (für 1 Osterlamm): 250 g Dinkelmehl (Type 1050) und Dinkelmehl für die Form, 200 g Zucker, 2 gestrichener TL Natron, 1/2 TL Bourbon-Vanillezucker, 1 Prise Salz, 50 ml neutrales Pflanzenöl und Pflanzenöl für die Form, 100 ml Sojamilch, 150 g Sojaghurt, 2 TL Apfel- oder Weißweinessig, Puderzucker zum Bestäuben (nach Belieben), 1 Lammbackform

Zubereitung: Den Backofen auf 180° vorheizen. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Die Lammbackform gründlich einfetten und mit Mehl ausstreuen. Öl, Sojamilch, Sojaghurt und Essig zufügen und alles mit dem Rührlöffel oder mit den Quirlen des elektrischen Handrührgeräts rasch zu einem glatten Teig verrühren, der zähflüssig vom Löffel tropft. Den Teig in die Form füllen und im Ofen (unten) ca. 40 Min. backen. Den überstehenden Teig nach Belieben etwas abschneiden, sodass das Lamm stehen kann. Das Osterlamm nach Belieben mit Puderzucker bestreuen.

Da wird ja das „falsche Ei“ in der Pfanne verrückt

Veganes Rührei

Zutaten (für 4 Personen): 250 g Räuchertofu, 8 EL Olivenöl, 750 g Tofu natur, 1 1/2 TL Kurkumapulver, Salz, 400 g Seidentofu, 1 Bund Schnittlauch, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Den Räuchertofu in ca. 1/2 cm große Würfel schneiden. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Tofu bei mittlerer Hitze in ca. 4 Min. kross anbraten. In einer großen Schüssel den Naturtofu mit den Händen oder einer Gabel zerbröseln. Mit Kurkuma vermischen und mit Salz würzen. Das restliche Öl in der Pfanne erhitzen und den zerbröselten Tofu bei großer Hitze 7–8 Min. scharf anbraten. Dabei nicht zu oft umrühren, sondern besser warten, bis sich eine leichte braune Kruste gebildet hat. Den Seidentofu in eine Schüssel geben und mit einer Gabel grob durchrühren. Den Schnittlauch waschen, trocken tupfen und in feine Röllchen schneiden. Wenn der Tofu in der Pfanne gut gebräunt ist, den Seidentofu und die Räuchertofu-Würfel hinzugeben und alles unter gelegentlichem Rühren 1 weitere Min. braten. Den Rührtofu mit Salz und Pfeffer abschmecken und zum Schluss den Schnittlauch unterrühren.

 

Knusprig

Vegane Dinkelwaffeln

Zutaten (für 7 Stück): 1 kleine Bio-Zitrone, 250 g Dinkelmehl (Type 1050), 1 EL Mohnsamen, 80 g Agavendicksaft, 1/2 TL Natron, 1 EL neutrales Pflanzenöl, 240 ml ungesüßte Dinkelmilch (ersatzweise Soja- oder Hafermilch), neutrales Pflanzenöl für das Waffeleisen, 1 EL Puderzucker zum Bestäuben (nach Belieben)

Zubereitung: Das Waffeleisen auf höchste Stufe vorheizen. Die Zitrone heiß abwaschen, abtrocknen, die Schale abreiben und den Saft auspressen. Zitronenschale, -saft und alle anderen Zutaten mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verquirlen. Das Waffeleisen (falls möglich) auf die zweitniedrigste Temperaturstufe zurückstellen und die Backflächen mithilfe eines Backpinsels mit Öl einpinseln. Eine halbe Kelle Teig hineingeben, etwas verteilen, das Waffeleisen zuklappen und die Waffel in 2–3 Min. goldbraun backen. Mit den übrigen Waffeln ebenso verfahren. Die fertigen Waffeln nach Belieben mit Puderzucker bestäuben und mit Früchten servieren.

Hier gibt’s was auf die Löffel

Sojaghurt mit Früchten

Zutaten (für 2 Personen): 1 Birne, 50 g Weintrauben, 100 g Beeren (z. B. Heidelbeeren), 1/2 Limette, 200 g Sojaghurt, 1 EL Leinsamen

Zubereitung: Die Limettenhälfte auspressen. Die Birne waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden, dann in einer Schüssel, in der das gesamte Obst Platz hat, mit dem Limettensaft mischen. Weintrauben waschen und halbieren. Die Beeren verlesen, waschen und gut abtropfen lassen. Alles behutsam unter die Birnen mischen. Das Obst in Schüsseln geben, den Joghurt daraufgeben. Mit Leinsamen bestreuen und servieren.

Gern gesehener Gast

Nudelsalat

Zutaten (für 4 Personen): 400 g Penne, Salz, 500 g Brokkoli, 4 EL frisch gepresster Zitronensaft, 1 EL Agavendicksaft, 6 EL Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, Pfeffer, 4 EL Mandelstifte, 2 EL Kapern (aus dem Glas), 4 EL Semmelbrösel, 1 EL gehackte Petersilie, 1 TL Kräuter der Provence, 1/2 TL edelsüßes Paprikapulver

Zubereitung: Penne nach Packungsanweisung in reichlich kochendem Salzwasser bissfest garen. Inzwischen den Brokkoli putzen, Stiel entfernen. Brokkoli waschen und in Röschen schneiden, in einen Dämpfeinsatz geben und in einem Topf zugedeckt über kochendem Wasser 4–5 Min. bissfest garen. Penne und Brokkoli jeweils in ein Sieb abgießen, abschrecken und abtropfen lassen. Für das Dressing Zitronensaft, Agavendicksaft und 2 EL Öl verrühren. Knoblauch schälen und dazupressen. Salzen und pfeffern. Mandelstifte in einer Pfanne ohne Fett hellbraun anrösten. Penne, Brokkoli, Mandeln und abgetropfte Kapern in einer Schüssel mit dem Dressing mischen. 4 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und die Semmelbrösel darin hellbraun anrösten. Petersilie, Kräuter der Provence und Paprikapulver unterrühren. Die Brösel über den Salat geben. Alles mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Teller verteilen und servieren.

Schmeckt auch kalt

Pizza tricolore

Zutaten (für 2 Pizzas): 240 g Weizenmehl (Type 405), 2 TL Trockenhefe, 2 Msp. Zucker, 2 Msp. Salz, 300 g stückige Tomaten, 2 TL getrocknete mediterrane Kräuter (z. B. Kräuter der Provence), 2 TL Agavendicksaft, Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 150 g Brokkoli, Salz, 100 g Kirschtomaten, 100 g Räuchertofu, 1 EL Olivenöl, gusseiserne oder Eisenpfanne (Ø ca. 26 cm), Weizenmehl für die Arbeitsfläche, veganer Hefeschmelz (siehe Info unten)

Zubereitung: Für den Pizzateig Mehl, Hefe, Zucker und Salz mit 120 ml lauwarmem Wasser zu einem Teig verkneten und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 35 Min. gehen lassen. Inzwischen für die Tomatensauce die stückigen Tomaten mit Kräutern und Agavendicksaft verrühren und sehr kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Sauce darf ruhig etwas überwürzt sein. Für den Belag den Brokkoli putzen, waschen und in kleine Röschen teilen. Die Röschen in sprudelnd kochendem Salzwasser ca. 1 Min. blanchieren, danach sofort mit eiskaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen. Die Tomaten waschen und halbieren, nach Belieben den Stielansatz entfernen. Den Räuchertofu in dünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne in dem Öl ca. 1 Min. von beiden Seiten bei mittlerer Hitze anbraten.

Die Pfanne in den Backofen stellen und auf höchster Stufe 10–15 Min. im Backofen erhitzen. In dieser Zeit den Teig halbieren und auf der bemehlten Arbeitsfläche zwei Fladen ungefähr in Pfannengröße drücken. Die Pfanne aus dem Ofen nehmen, einen Fladen hineinlegen und mit Tomatensauce bestreichen. Mit einem Teelöffel die Hälfte des Hefeschmelzes in kleinen Häufchen daraufsetzen, die Pizza mit der Hälfte der restlichen Zutaten belegen und 10–12 Min. im heißen Ofen (Mitte) backen. In den letzten 3 Min. die Grillfunktion zuschalten, falls vorhanden. Die zweite Pizza ebenso belegen und backen.

 

Info: Hefeschmelz statt Käse. Für 2 Pizzas: 6 EL Hefeflocken mit 4 EL Pflanzenmilch (z. B. Soja- oder Reismilch), 1/2 TL Salz, 1 Msp. Knoblauchgranulat, 1 EL Zitronensaft und 1/2 TL Senf vermischen.

Must-eat, natürlich auch in der veganen Version

Mousse au Chocolat

Zutaten (für 4 Personen): 250 g gute Bitterschokolade (Kakaoanteil mind. 70%), 2 EL Agavendicksaft (nach Belieben), 1 Prise Salz, 1 Msp. Bourbon-Vanillepulver, 1 gestrichener TL Agar-Agar (oder Guarkernmehl), 2 Handvoll Eiswürfel, Salz

Zubereitung: Eine kleinere Schüssel für die Mousse bereitstellen, außerdem eine größere, in der die Mousse-Schüssel gut Platz hat. In der größeren Schüssel Eiswürfel und Salz mischen und so viel kaltes Wasser zugeben, dass die kleinere Schüssel bis ungefähr zur Hälfte im Eiswasser steht. Die Schokolade in Stückchen brechen. Mit Agavendicksaft (falls verwendet), 1 TL Salz, Vanillepulver und 200 ml Wasser in einen Topf geben und sehr vorsichtig bei mittlerer Hitze schmelzen. Dabei oft umrühren, damit eine homogene Masse entsteht. Sobald die Schokolade geschmolzen ist, das Agar-Agar unter Rühren in der Masse auflösen. Die Schokoladenmischung in die kleinere der beiden Schüsseln gießen, diese in das Eisbad setzen und die Schokolade mit den Quirlen des Handrührgeräts auf kleiner bis mittlerer Stufe in ca. 2 Min. schaumig schlagen. Sobald die Mousse etwas heller wird, ist sie fertig.

PS: Auch auf Schokoladen-Hasen müssen Veganer schon lange nicht mehr verzichten. In gut sortierten Supermärkten und in Bioläden findest Du neben veganer Schokolade vegane Gummibärchen (ohne Gelatine und Bienenwachs) und veganes Gebäck.

Happy Easter!

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