Yoga für Körper, Geist und Seele

Entspannende Übung für den Alltag

Finde hier den Einstieg in dein Yoga mit einer der wichtigsten Asanas: die Haltung im aufrechten Stand, bezeichnet als „Der Berg – Tadasana“. Tadasana ist die Haltung des aufrechten Stands auf beiden Beinen. Dieses Asana ist die Ausgangsposition für fast alle Standhaltungen des Yoga.

Klingt einfach, hat es aber in sich. Der aufrechte Stand kann dem einen oder anderen ziemlich schwer fallen. Dank zu langem Sitzen, womöglich noch vorgebeugt am Schreibtisch in den PC hinein lassen die Schultern vorfallen, den Nacken verspannen und das Kreuz krumm werden. Da wird diese scheinbar so leichte Übung für manchen schon zur Herausforderung.

Auch wenn du im Yoga bereits geübt bist, ist es dennoch sinnvoll, diese Ausgangsübung immer wieder und wieder bewusst durchzuführen und zu erfahren. Sie gehört zu den Fundamenten des Yoga und weiterer Asanas.

Symbolik und Mythologie der Übung

Der Berg hat seit frühester Zeit in allen Kulturen Symbolkraft. In Indien gelten Berge – und zwar insbesondere die Berge des Himalaya – als die Wohnstatt der Götter. Berge sind in der indischen Kultur heilige Orte, zu denen von jeher gepilgert wird. Deshalb steht auch jeder Hindutempel auf einem Berg oder bildet einen Berg nach, denn er muss immer über etliche Stufen erklommen werden.

 

Diese Erfahrungen vermittelt die Tadasana Berg Übung

Wenn wir lernen, in Tadasana mit beiden Füßen fest gegründet auf dem Boden der Tatsachen zu stehen, beginnen wir, uns in unserem Leben zu verwurzeln. Wir beginnen das Leben so anzunehmen, wie es ist, und schließen Frieden mit den Bedingungen und Herausforderungen unseres Daseins. Schließlich kann ja auch der Berg nicht wählen, wo er stehen möchte, sondern ruht fest in der Erde, aus der heraus er sich in den Himmel erhebt. Die Haltung des Berges lässt uns Standfestigkeit und Standhaftigkeit erfahren: fest in uns gegründet, in uns ruhend, unerschütterlich, ruhig und stabil.

Außerdem verbessert die Berg-Yoga-Übung deine Körperhaltung und entlastet durch das bewusste Stehen auf beiden Beinen die Gelenke zwischen Kreuzbein und Darmbein und damit den unteren Rücken und die Hüftgelenke.

Durchführung der Tadasana Berghaltung

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© Nikolaus Olonetzky

1. Komm in die Standhaltung. Stelle deine Füße parallel nebeneinander mit so viel Abstand, dass eine Faust zwischen den beiden Großzehenballen exakt Platz hat. Achte dabei darauf, dass die zweite Zehe gerade nach vorne weist. Zwischen den Fersen ist daher ein etwa zwei Fingerbreit größerer Abstand.

2. Richte deine Kniescheiben gerade nach vorn aus. Beuge die Kniegelenke ein wenig an, sodass die Beine gerade, aber die Gelenke nicht eingerastet oder überstreckt sind. Ziehe mit der Ausatmung die Leisten etwas nach hinten, und richte auf diese Weise Sprunggelenke, Knie und Hüftknochen senkrecht übereinander aus.

3. Lasse einatmend deine Wirbelsäule nach oben wachsen, so dass sich nun auch deine Schädeldecke senkrecht über der nach oben strebenden vertikalen Körperachse befindet. Lasse ausatmend deinen Nacken locker und die Schultern entspannt zur Seite und etwas nach hinten sinken. Bringe so auch deine Schultergelenke in eine Ebene über die Sprunggelenke, Knie und Hüftknochen.

4. Schließe die Aufrichtung deines Körpers bis hoch zum Scheitel ab, indem du dir vorstellst, dass die Mitte deines Kopfes auf deiner Halswirbelsäule nach oben „schwimmt“. Drehe mit der Einatmung die Oberarme nach außen, sodass die Ellenbeugen nach vorn weisen. Lasse jedoch ausatmend deine Hände mit den Handflächen nach innen locker nach unten hängen.

5. Finde auf diese Weise deine optimale Balance und verweile so einige Atemzüge lang. Achte darauf, trotz des hohen Grades an Achtsamkeit innerlich entspannt und gelöst zu bleiben.

Die Welt des Yoga erkunden

Achtsam und bewusst statt akrobatisch und nur an der äußeren Form einer Übung orientiert, ist der Grundgedanke unserer Yoga-Bücher. Zwar enthalten einige unserer Bücher auch anspruchsvolle Asanas, doch diesen kann man sich umsichtig nähern. Dabei helfen immer die ausführlichen Erklärungen der anatomischen Zusammenhänge im Körper. Indem du zusätzlich die einer Übung zugrunde liegende verbundene Symbolik und Mythologie kennenlernst, gewinnst du ein tieferes Verständnis der Übungen, besonders auf der geistig-seelischen Ebene.

© Nikolaus Olonetzky

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