Alles zum Thema

Ayurveda

Die indische Heilkunst

Die indische Heilkunst Ayurveda wurde über Jahrtausende hinweg entwickelt. Ayurveda-Medizin gilt als eine der wegweisenden Medizin-Richtungen weltweit. In ihrem Heimatland Indien und auf Sri Lanka ist Ayurveda nach wie vor die medizinische Behandlungsform, vor der westlichen Medizin.

Die ayurvedische Lehre sieht – so wie die meisten großen Heilkunden – eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen vor. Seine Gesundheit ist abhängig von dem Zusammenwirken von Körper und Geist, von äußeren und inneren Um- und Zuständen und bezieht selbstverständlich die Psyche eines Menschen mit ein.

Eine jede Medizin strukturiert ihre Ergebnisse, die sie empirisch, also über lange Erfahrungen gewonnen hat – so beispielsweise die Naturheilkunde, also das Wissen um die Heilkraft der Pflanzenwelt, oder die Traditionelle Chinesische Medizin, TCM. In der ayurvedischen Lehre haben sich drei Typen, die Dosha-Typen, herauskristallisiert – Kapha, Pitta und Vata; sie gibt es natürlich auch in diversen Mischformen.

Die Ayurveda-Typen

Die ayurvedische Heilkunde basiert auf den fünf Elementen der Natur – Feuer und Wasser, Luft und Erde und dem Äther. Aus diesen werden die drei Bioenergien, die sogenannten Doshas, abgeleitet, die sich im Menschen befinden. Kein Mensch hat ausschließlich eine dieser Energien in sich – wir alle sind Mischformen, wenn auch mit unterschiedlichen Ausprägungen.

Somit ist die häufig gestellte Frage „welcher Ayurveda Typ bin ich?“ zwar legitim und gibt erste Anhaltspunkte, man sollte sich aber selbst nicht darauf reduzieren. Und was immer mit integriert ist: das sogenannten Verdauungsfeuer Agni, also die Verwertung der zugeführten Nahrung in Energie. Diese ist nicht nur vom jeweiligen Essen und den kombinierten Lebensmitteln abhängig, sondern auch von der Tageszeit.

Dosha-Uhr
© Bettina Stickel / ki36
Dosha-Uhr

Die ayurvedische Heilkunde basiert auf den fünf Elementen der Natur – Feuer und Wasser, Luft und Erde und dem Äther. Aus diesen werden die drei Bioenergien, die sogenannten Doshas, abgeleitet, die sich im Menschen befinden. Kein Mensch hat ausschließlich eine dieser Energien in sich – wir alle sind Mischformen, wenn auch mit unterschiedlichen Ausprägungen.

Somit ist die häufig gestellte Frage „welcher Ayurveda Typ bin ich?“ zwar legitim und gibt erste Anhaltspunkte, man sollte sich aber selbst nicht darauf reduzieren. Und was immer mit integriert ist: das sogenannten Verdauungsfeuer Agni, also die Verwertung der zugeführten Nahrung in Energie. Diese ist nicht nur vom jeweiligen Essen und den kombinierten Lebensmitteln abhängig, sondern auch von der Tageszeit.

Pitta: steht für Feuer und Wasser; von 6.00 bis 10.00 und wieder von 18.00 bis 22.00

Kapha: steht für Erde und Wasser; von 10.00 bis 14.00 und wieder von 22.00 bis 2.00

Vata: steht für Äther und Luft; von 14.00 bis 18.00 und wieder von 2.00 bis 6.00

Der Anteil der jeweiligen Energien wandelt sich auch in unserem Leben. Gerät die Verhältnismäßigkeit aus dem individuellen Gleichgewicht, werden wir krank. Ayurveda hat verschiedene Anwendungsgebiete, diese wieder in Balance zu bringen.

Verschiedene Anwendungsgebiete des Ayurveda

goldene_kurkuma_birne
© Wolfgang Schardt

1. Ernährung: Die ayurvedische Heilkunst setzt die Ernährung als einen wesentlichen Baustein ein. Essen gegen Erkrankungen, ayurvedische Ernährung, um die Doshas wieder in Balance zu bringen.

Dabei spielen Gewürze – allen voran Ingwer und Kurkuma – und Kräuter eine entscheidende Rolle, da sie den Energiehaushalt in unserem Körper maßgeblich regulieren können.

Auch die Temperatur eines Gerichts – warme Speisen oder kühlende Lebensmittel – fördern die Ausbalancierung der Bioenergien.

2. Yoga: Yoga gilt im Ayurveda mehr als nur Bewegung und Gymnastik. Mit Yoga wird – wie mit der Ernährung auch – die innere Balance herbeigeführt.

Dabei spielen die ritualisierten Bewegungsmuster und Übungseinheiten eine entscheidende Rolle auf die Aktivierung der verschiedenen Doshas. Die inneren Organe werden im Yoga angesprochen und entsprechend in ihren Funktionen aktiviert. Wie auch die Ernährung sollen sie das im Ayurveda so wichtige Verdauungsfeuer Agni aktivieren beziehungsweise beruhigen.

Wer keinen Zugang zu Yoga hat, kann natürlich auch auf andere Bewegungsformen ausweichen. Auch ein einfacher Spaziergang an der frischen Luft ist Bestanteil eines gesunden Lebens.

Mit dem Koerper Glueck gestalten

3. Massagen: Etwas, was man gerne mit einer Ayurveda-Kur in Verbindung bringt. Ayurvedische Massagen – mit warmen oder gar heißen Ölen – sind ebenfalls ein Bestandteil der Ausbalancierung der Doshas. Sie sollten aber wirklich nur von fachkundigen Masseuren durchgeführt werden. Auch Bäder spielen in Kuren eine große Rolle.

4. Meditation: Oftmals sind Meditationen mit integrierten Atemübungen Bestandteil eines ayurvedischen Yoga-Programms. Meditationen helfen bei der Regeneration und der Stabilisation der Psyche und der allgemeinen Ausbalancierung.

Auch Ausleitungen durch Schwitzen oder spezielle Fastenkuren stehen auf dem Programm. Alle diese Bausteine dienen der Gesundheit – als Prophylaxe oder um konkrete Erkrankungen zu behandeln. Ayurveda-Urlaube auf Sri Lanka oder in einem anderen indischen Ayurveda-Ressort sind sehr populär. Spezialisierte Ayurveda-Ärzte (die in Indien, wie ihre westliche Kollegen auch, ein mehrjähriges Studium und Facharzt-Praxis zu absolvieren haben), maßgeschneiderte Behandlungen und eine originäre ayurvedische Küche bereiten den Weg in ein gesundes Leben. Empfehlenswert aber ist, diese Lebensweise in seinen Alltag zu integrieren, um dauerhaft davon zu profitieren.

Ayurveda in deinen Alltag überführen

Die Überprüfung der Ernährung im Tageslauf ist oftmals der Ausgangspunkt einer jeden ayurvedischen Therapie oder Kur. Da aber nicht jeder eine Ayurveda-Kur in einem entsprechenden Zentrum oder im Rahmen einer Reise durchführen möchte, kannst du dich mit der ayurvedischen Heilmethode auch selbst beschäftigen. Wie gesagt: die Dosha-Typen geben nur einen ungefähren Anhaltspunkt. Achte darauf, was du selbst gerne isst, wie dein Tagesrhythmus ist, wann du dich energetisch fühlst – und wann eben eher nicht, wie deine Verdauung funktioniert, ob du gut schläfst…

Ein Buch kann nicht den Arzt oder Übungsleiter ersetzen. Aber es kann dir den Einstieg erleichtern oder dich in deinem Alltagsleben unterstützen.

Noch ein paar Tipps zur Ernährung nach dem Ayurveda-Prinzip: Da eine Ernährungszusammensetzung sehr komplex ist, wollen wir nur darauf verweisen, dass es im Ayurveda und in der ayurvedischen Ernährung Empfehlungen gibt, aber keine Verbote. Ayurveda konzentriert sich auf eine vornehmlich vegane und vegetarische Essens-Zusammenstellung. Alle Lebensmittel, auch Reis und sämtliche Gemüse, gelten als heilende Produkte. Fleisch, Geflügel und Fisch sind nicht verboten – aber viele, sich dem Ayurveda zugewandte Menschen verzichten immer mehr darauf – eher weil diese Lebensmittel als überflüssig empfunden werden.

Wichtig ist: selbst kochen. Denn nur dann weißt du, was wirklich in deinem Essen drin ist. Ayurveda empfiehlt, so wenig vorbehandelte Lebensmittel wie möglich auf den Tisch zu bringen – frisch kochen ist der erste Schritt zu einem gesunden Leben.

Die Komplexität des Ayurveda wird niemals nur durch ein Buch vermittelt werden können. In Indien und der indischen Medizin ist das Ayurveda eine lebenslange Herausforderung und Methode, Körper, Geist und Psyche in Einklang zu bringen, sich gesund zu halten – eben ein entsprechendes Leben zu führen. Daher haben wir einige Themen und Bücher ausgewählt, die sich mit Ayurveda beschäftigen, aber natürlich in keiner Weise den Anspruch haben, alle Fragen beantworten zu können.

Unsere Top Bücher zum Thema

Ausgewählte Beiträge und Rezepte zum Thema

Indische Küche_5331_KVI_Thali-verschiedene-Schüsseln
© Wolfgang Schardt

Bollyfood Zuhause genießen

Tandoori-Huhn - Genuss für alle Sinne

Indische Küche und die gesundheitlich so wertvolle ayurvedische Küche haben einiges zu bieten: gesunder Genuss für alle Sinne.

Zum Beitrag
Dietrich Grönemeyer und Volker Mehl

Ayurveda: Rezepte für deine Gesundheit

Weltmedizin: Arzt Professor Dr. Dietrich Grönemeyer und Starkoch und Ayurveda-Ernährungsberater Volker Mehl präsentieren ayurvedische Haus- und Heilrezepte.

Zum Beitrag

Das könnte dich auch interessieren

© Johannes Rodach