Brotzeit à la vegan

Käse, Wurst, Dip & Aufstrich: So tragen Veganer jetzt dick auf

Ob Ausflug in den Stadtpark oder Biergarten, in dieser Jahreszeit zieht es uns ins Freie: frühlingsfrische Luft einatmen und sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Was da neben Picknickdecke und Sonnenbrille nicht fehlen darf? Proviant natürlich. Ins Gepäck gehören Dips, Aufstriche, Wurst und Käse – selbst bei Veganern. Wenn Sie auf tierische Produkte verzichten, zaubern Sie nämlich einfach die veganen Varianten aus dem Korb. Sieht aus wie Wurst, ist aber keine!

Vegane Wurst & veganer Käse: das besondere Geschmackserlebnis

Die veganen Alternativen sehen den tierischen nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sie schmecken sogar täuschend echt. Ihr Geheimnis: Bestimmte Austauschzutaten sorgen für die typische Konsistenz und den klassischen Geschmack. Diese drei Zauberzutaten haben sich in unseren Rezepten versteckt:

Vegane Brotzeit: Austauschzutat - Hefeflocken

Hefeflocken: Mit dieser Zutat können Sie veganen Käse zubereiten.

Hefeflocken: Binden vegane Käse- und Wurstmassen. Hefe, Getreide und Salz sind ihre Basis. Sie schmecken würzig. Zusätzliches Plus: Hefeflocken haben einen hohen Gehalt an B-Vitaminen und an Folsäure.

Rauchsalz: Dafür wird Salz mit Raucharoma versetzt. Vegane Würste bekommen so einen typischen Rauchgeschmack. Sie erhalten Rauchsalz in großen Supermärkten oder im Internet.

Guarkernmehl: Wird aus den Samen der Guarpflanze gewonnen. Es dient als Verdickungs- und Geliermittel und sorgt bei veganen Wurstmassen für eine bessere Bindung. Zu kaufen gibt es das Mehl in Bioläden und Reformhäusern.

Veganes Brotzeit-Special: Rezepte zum Ausprobieren

Veganer Aufstrich: Kräuter-Frischkäse

Veganer Aufstrich: Kräuter-Frischkäse

Zutaten für 1 Glas
(300 ml Inhalt):
500 g ungesüßter Sojajoghurt
1 EL Hefeflocken (nach Belieben)
½ TL Apfelessig
¼ TL gemahlener Schabzigerklee (Reformhaus oder Bioladen)
3 Stängel Petersilie
½ Bund Schnittlauch
Salz
Pfeffer

Zubereitung: ca. 15 Min.
Abtropfzeit: ca. 8 Std.
Ruhezeit: ca. 1 Std.

Pro Portion (ca. 30 g)
ca. 30 kcal, 3 g EW,
1 g F, 2 g KH

Zubereitung:

1. Ein Sieb mit Küchenpapier auslegen und in ein passendes Gefäß hängen. Den Sojajoghurt hineingeben und im Kühlschrank mindestens 8 Std., am besten über Nacht, abtropfen lassen.

2. Am nächsten Tag den abgetropften Sojajoghurt in einer Schüssel mit Hefeflocken, Essig und Schabzigerklee verrühren. Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Petersilienblättchen abzupfen und fein hacken.

3. Den Schnittlauch in Röllchen schneiden und mit der Petersilie unter die Sojajoghurt-Mischung rühren. Den Kräuter-»Frischkäse« mit Salz, Pfeffer und eventuell zusätzlichem Apfelessig abschmecken und vor dem Servieren möglichst 1 Std. durchziehen lassen.

Veganer Käse: Sojarella

Veganer Käse: Sojarella

Zutaten für 1 Kugel
(ca. 150 g):
1 EL vegane Margarine
3 EL Speisestärke
2 EL Hefeflocken
Salz
6 EL Pflanzenmilch
4 gehäufte EL Sojajoghurt (natur)

Außerdem:
1 Tasse (ca. 300 ml Inhalt)
1 TL neutrales Öl zum Einfetten

Zubereitung: ca. 20 Min.
Kühlen: ca. 8 Std.

Pro Kugel: ca. 315 kcal
Haltbarkeit: gekühlt 3 Tage

Zubereitung:

1. Die Margarine in einem kleinen Topf zerlassen. In einem zweiten Topf die Speisestärke mit den Hefeflocken und 1 Prise Salz mischen. Die flüssige Margarine und die Pflanzenmilch dazugeben. Alles zunächst mit dem Schneebesen glatt verrühren, dann die Masse unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze erwärmen.

2. Sobald die Käsemasse beginnt cremig zu werden, den Topf vom Herd ziehen. Den Sojajoghurt unterrühren und alles noch einmal unter Rühren bei schwacher Hitze ca. 5 Min. erwärmen.

3. Die Tasse mit Öl einfetten und die Masse hineingeben. Abkühlen lassen, dann mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank in ca. 8 Std. fest werden lassen.

4. Die Frischhaltefolie entfernen und den Sojarella aus der Form stürzen. Zum Servieren mit einem angefeuchteten Messer in Scheiben schneiden.

Vegane Wurst: Velami

Vegane Wurst: Velami

Zutaten für 1 Wurst
(ca. 450 g):
25 g Langkornreis
100 g Räuchertofu
150 ml Rote-Bete-Saft
1 EL Zitronensaft
40 ml neutrales Öl
1 ½ EL Tomatenmark
½ TL Hefeextrakt
1 Lorbeerblatt
3 Pimentkörner
3 Wacholderbeeren
½ TL Rauchsalz
½ TL granulierte Zwiebeln
½ TL granulierter Knoblauch
½ TL gemahlener Kümmel
½ TL gemahlener Koriander
½ TL frisch geriebene Muskatnuss
½ Cayennepfeffer
1 TL gelbe Senfkörner
½ TL Guarkernmehl
2–3 TL Salz
1 TL gemahlener Pfeffer
100 g Glutenpulver

Außerdem:
Topf mit Dampfgareinsatz

Zubereitung: ca. 30 Min.
Dämpfen: ca. 1 Std.
Kühlen: ca. 1 Tag

Pro Wurst: ca. 1055 kcal
Haltbarkeit: gekühlt 10 Tage

Zubereitung:

1. Den Reis nach Packungsanleitung garen, in ein Sieb abgießen, kalt abbrausen und abtropfen lassen.

2. Tofu abtropfen lassen und in einen hohen Rührbecher bröckeln. Rote-Bete-Saft, Zitronensaft, Öl, Tomatenmark und Hefeextrakt dazugeben. Lorbeer, Piment und Wacholder in einem Mörser fein mahlen und hinzufügen. Rauchsalz, Zwiebeln, Knoblauch, Kümmel, Koriander, Muskat, Cayennepfeffer, Senfkörner, Guarkernmehl, Salz und Pfeffer dazugeben. Alles mit dem Stabmixer schaumig pürieren.

3. Das Glutenpulver in eine Schüssel geben. Reis und Tofumischung hinzufügen und alles mit den Händen zu einem elastischen Teig verarbeiten. Aus der Masse eine Wurst von ca. 5 cm Ø formen. Die Wurst doppelt in Alufolie fest einwickeln, dabei die überstehenden Folienenden wie bei einem Bonbon verschließen.

4. In einen Topf mit Dampfgareinsatz 2–3 cm hoch Wasser füllen und aufkochen. Die Hitze herunterschalten und das Wasser bei schwacher Hitze sieden lassen. Die Wurst im Dampfgareinsatz zugedeckt ca. 1 Std. dämpfen, bei Bedarf kochendes Wasser nachgießen.

5. Die Wurst aus der Folie wickeln und abkühlen lassen. In Frischhaltefolie gewickelt im Kühlschrank ca. 1 Tag durchkühlen lassen. Mit einem scharfen Messer aufschneiden.

Clever variieren
Für Pfeffervelami die Wurst vor dem Dämpfen in 2–4 EL grob gemahlenem Pfeffer wenden. Für Käsevelami die Wurst in 2–4 EL Weißer Nuss-Parmesan wenden. Dann die Wurst in Alufolie einwickeln und wie im Rezept beschrieben fertigstellen.

Veganer Dip: Seidentofu-Aïoli

Veganer Dip: Seidentofu-Aïoli

Zutaten für 4 Portionen
(ca. 500 g):
400 g Seidentofu (aus dem Bioladen)
2–4 Knoblauchzehen
4 EL Weißweinessig
2 TL mittelscharfer Senf
4 TL Zitronensaft
2 TL Agavendicksaft
4 EL Sojajoghurt (natur)
1 EL Olivenöl
½ TL Salz
½ TL gemahlener weißer Pfeffer

Zubereitung: 10 Min.

Pro Portion: ca. 95 kcal
Haltbarkeit: gekühlt 2 Tage

Zubereitung:

1. Den Seidentofu kurz abtropfen lassen und in einen hohen Rührbecher geben. Die Knoblauchzehen schälen und durch die Knoblauchpresse dazudrücken.

2. Den Essig, den Senf, den Zitronensaft und den Agavendicksaft mit den Quirlen des Handrührgeräts unter den Seidentofu rühren. Den Sojajoghurt unterrühren.

3. Das Öl unterrühren. Die Aïoli mit Salz und Pfeffer abschmecken. Passt gut zu gebratenem Tofu oder Tempeh, als Dip zu Rohkost oder Aufstrich auf geröstetem Brot.

Clever variieren
Für eine Orangen-Basilikum-Aïoli die Aïoli wie oben im Rezept beschrieben zubereiten. 3 Stängel Basilikum waschen und gut trocken schütteln. Die Blätter abzupfen, hacken und unter die Aïoli rühren. ½ Bio-Orange waschen und trocken reiben.
1 EL Schale abreiben und 2 EL Saft auspressen, beides unter die Aïoli rühren. Passt gut zu gebratenem Tofu und Tempeh, zu Rohkost oder geröstetem Brot.

Auf den Geschmack gekommen? In „Wurst & Käse vegan selbst gemacht“ und in „Vegane Brotaufstriche“ gibt es noch mehr vegane Brotzeit-Rezepte, um Sie die ganze Picknick-Saison lang mit neuen Ideen zu versorgen. Wir wünschen einen guten Appetit!