Buddhistische Weisheiten

40 ausgewählte Weisheiten von Buddha

Buddha wuchs als Sohn wohlhabender Eltern auf. Als Siddharta, so sein Name, kannte er weder den Alltag der Bevölkerung, noch deren Themen. Hinter verschlossenen Mauern lebte er mehr oder weniger in einem Paradies. Das änderte sich, als er den Weg aus seinem goldenen Leben herauswagte, das zwar von äußerlichem Reichtum geprägt war, ihn selbst aber innerlich nicht befriedigte. Er begann zu sehen und zu spüren, was das Leben für andere Menschen bedeutet: ihr Leiden, ihre Armut, aber auch ihr Durchhalten und Aushalten schwierigster Situationen. Und er sah, dass es Menschen gab, die trotz ihres schwierigen Lebens, zufrieden, ja regelrecht glücklich waren. So machte er sich auf den Weg, diese Glück auch für sich zu finden. Der Weg führte ihn in Askese, materielle Armut, Einsamkeit, Meditationen und Gedankenübungen – um nur einiges zu nennen. Und er begann sich mit seinem inneren Wesen in Verbindung zu setzen. Die überlieferten Weisheiten findest du in unserem Buch  „Buddhas Weisheit“. Hier der mögliche Beginn einer Sinnsuche im Leben – und wie man das in seinen Alltag integrieren kann.

 „Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück“

 

Hier eine Übung, die dir hoffentlich weiterhelfen kann.

ÜBUNG: SICH SELBST BEFRAGEN

1. WIE FÜHLE ICH MICH? WAS FÜHLE ICH?

Diese Frage öffnet die Tür: sich selbst bedingungslos zu spüren und sich die auftauchenden Gefühle zu erlauben – das erfordert Mut. Wer würde Unangenehmes nicht lieber wegdrücken, als sich ihm auszusetzen und es dann auch noch präzise in Worte zu fassen? Erlaube dir, an deinen verpatzten Vorstellungstermin zu denken, an eine Scheidung, an den Krach mit der Freundin. Und erlaube dir die Gefühle, die dabei auftauchen. Der Prozess des Loslassens funktioniert nur, wenn wir bereit sind, das zu spüren, was ist. Denn nur das, was wir spüren, können wir loslassen.

 

2. KÖNNTE ICH DIESES GEFÜHL AKZEPTIEREN; SO WIE ES IST?

Um an diesen Punkt weiterzukommen, heißt es Akzeptanz zu üben. Akzeptanz ist ein Begriff der buddhistischen Haltung. Zu echter Akzeptanz kann man sich ebenso wenig zwingen wie zu echtem Verzeihen. Für beides brauchen wir Einsicht, Wohlwollen und Großzügigkeit. Wichtig bei diesem Schritt ist die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Es gibt keine falsche Antwort und nichts zu beweisen. Antworte ehrlich mit »ja« oder »nein«.

 

3. KÖNNTE ICH DIESES GEFÜHL LOSLASSEN – NUR FÜR DIESEN MOMENT?

Wie fühlt sich Loslassen für dich an? Was bedeutet es für dich, großzügig zu sein, zu vergeben? Um den anderen klein zu halten, sich zu rächen oder um sich vermeintlich zu schützen, wird das Verzeihen oft hinausgezögert oder vermieden. Typisch dafür sind die Machtspiele in Beziehungen. Man verzeiht dem Ex nicht, weil man darin einen Trumpf vermutet, der immer wieder ausgespielt werden kann. Aber jemandem ein schlechtes Gewissen zu machen ist keine Garantie, dass sich das traurige Erlebnis nicht wiederholt. Und Gefühle loszulassen, bedeutet nicht zwangsläufig, dem anderen etwas zu verzeihen, aber es bedeutet immer, dass wir uns selbst vergeben.

 

4. WÜRDE ICH DAS GEFÜHL LOSLASSEN, WENN ICH ES KÖNNTE?

Vielleicht fällt es dir schwer, das Gefühl loszulassen, das dich in diesem Moment quält. Du kannst dir eine kleine Auszeit, mehr innere Freiheit oder etwas Distanz verschaffen, indem du an die Form von Großzügigkeit und Loslassen denkst, die dir unter anderen Umständen keine Probleme bereitet: Geld spenden, Geduld aufbringen, die Bereitschaft zu helfen – was immer dir leichtfällt. Oder siehe dir Gewinne und Verluste genauer an, indem du Loslassen und Festhalten gegeneinander abwägst. Die Gewinne sind nicht zu unterschätzen, denn solange wir uns mit Vorwürfen, Gram und Trauern beschäftigen, müssen wir nicht weitergehen. Die Neigung zur Selbstkasteiung und zur ständigen Wiederholung quälender Erinnerung ist genauso menschlich wie der Versuch, eine Entwicklung aufzuhalten. Wir bedauern uns, vielleicht bedauern uns auch andere und der gegenwärtige Trost daraus kann den Wunsch nach Befreiung aus einer schwierigen Situation sehr klein halten. Auch die Angst vor Verlust und Veränderung, vor Einsamkeit und Versagen sitzt tief. Der Schritt zum Loslassen braucht seine Zeit.

 

5. WANN WÜRDE ICH DIESES GEFÜHL LOSLASSEN?

Du weißt bestimmt, wie sich Loslassen anfühlt: Vielleicht lächelst du, ein tiefer Seufzer kommt aus deiner Brust oder du richtest dich auf. Jeder spürt und erlebt Erleichterung etwas anders. Doch sobald man etwas wirklich losgelassen hat, ist es gleichgültig geworden. Man macht sich nichts mehr aus dem, was vorbei ist, und schaut befreit nach vorn.

IMMER WIEDER LOSLASSEN

Wenn du weitermachen möchtest, kannst du die Fragen so oft durchgehen, wie du willst und solange deine Konzentration mitspielt. Wichtig ist es, sich diese Zeit zu geben und durch Bewusstmachen aus dem Hamsterrad auszusteigen. Fange jeweils wieder mit der ersten Frage an, und wiederhole den Prozess, mit demselben Gefühl oder – falls es sich verändert hat – mit einem anderen. Wieder gibt es kein Richtig oder Falsch! Einzig dein Gefühl ist entscheidend. Erlebe immer wieder neu, um welches Gefühl es in dem jeweiligen Moment geht. Du kannst etwas nur dann loslassen, wenn du dir vorher erlaubst, es genau zu spüren. Loslassen kannst du in jeder Situation:  Nach einer gewissen Übungszeit klappt das sogar, während eines Streits oder einer Busfahrt. Bleibe geduldig, Loslassen funktioniert nicht auf Kommando, sondern erst mit der Zeit.

Buddhas Weisheit in 40 Sprüchen

Die Weisheit des Buddha steht für zeitlose, tiefe Inspiration, die unser Leben verwandeln kann. Anhand von 40 Zitaten erklärt die Bestsellerautorin Ilona Daiker die wichtigsten Aspekte der buddhistischen Lehre. Jeder Spruch wird hinterfragt auf seine praktische Bedeutung für unseren Alltag. Zentrale Aspekte sind dabei die Macht der Gedanken, die Ursachen für Leid sowie die großen Säulen des Glücks wie Freude, Dankbarkeit und Großzügigkeit. Außerdem geht es um die heilsame Wirkung von Achtsamkeit und einen mitfühlenden Umgang mit uns selbst und anderen. Lebendige Beispiele und einprägsame, oft humorvolle Weisheitsgeschichten sorgen für Spaß beim Schmökern. Ein wunderschön gestaltetes Buch, das Herz und Seele berührt!

Buddhas Weisheit in 40 Sprüchen
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© Unsplash | Eugene Chystiakov