Insulinresistenz

Trendthema

Will man heutzutage dauerhaft abnehmen, seine Ernährung umstellen oder seinen Lebensstil ein bisschen gesünder gestalten, kommt man am Thema Insulinresistenz nicht vorbei. Was es damit auf sich hat und welche Rolle dieses Thema in den verschiedenen Diät-Programmen hat, soll hier kurz aufgezeigt werden.

Insulin – das Hormon für den Blutzucker

Insulin hat im Zug mit der Erkrankung Diabetes mellitus, besser bekannt als Typ-2 Diabetes, große Bekanntheit erlangt. Diabetiker sind es gewohnt, täglich Insulin über eine Injektion oder in Form von Tabletten zu sich zu nehmen, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Das Hormon Insulin ist für den Menschen lebenswichtig. Hergestellt wird es in der Bauchspeicheldrüse. Quasi als Türöffner transportiert Insulin die in Zucker – fachsprachlich dann als Glukose bekannt – umgewandelte Nahrung durch die Blutbahnen und schleust diese in die Zellen ein. Damit reguliert es den Blutzuckerspiegel im Blut.

Spricht man von einer Insulinresistenz, dann kann das Hormon nicht mehr im ausreichend Maß seine Botengänge durchführen: Die Körperzellen reagieren nicht mehr sensibel genug auf den Türöffner, der Zucker, also die Glukose, bleibt im Blut, der Blutzuckerspiegel steigt. Und das kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.

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© Ela Strickert

Blutzucker – was ist das?

Der Blutzuckerspiegel gibt den Wert des Zuckeranteils (Glukose) im Blut an. Gemessen wird er in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l). Das Hormon Insulin fungiert wie eine Art Türöffner: Es sorgt dafür, dass die Körperzelle die Glukose einlässt. Wenn nicht genügend Insulin vorhanden ist, kann die Zelle den Zucker nicht aufnehmen. Die Folge: Die Körperzelle bleibt unterernährt, der Blutzuckerspiegel im Blut steigt beständig an. Wir fühlen uns dann schlapp, müde und antriebslos.

 

Wie wird Blutzucker gemessen?

Gemessen wird der Blutzucker in aller Regel morgens, im nüchternen Zustand, nach ca. 8 Std. OHNE Nahrungsaufnahme.

Folgende Werte sind Richtwerte in mg/dl:

Normal              unter 100
Prä-Diabetes    100 – 126
Diabetes Typ2  über 126

 

Was ein erhöhter Blutzuckerspiegel anrichten kann

Zu viel Zucker im Blut, zumeist gepaart mit einem deutlichem Übergewicht, oftmals dann Adipositas, kann folgende Beschwerden und Erkrankungen verursachen – was dann auch gerade in Kombinationen bekannt als metabolische Erkrankungen ist.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Typ-2-Diabetes (auch bekannt als Alters-Diabetes oder Zuckerkrankheit)
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall

Insulinresistenz und metabolisches Syndrom

Während die Insulinresistenz beim Typ-1-Diabetes aufgrund einer genetischen Veranlagung zurückgeführt wird, erwirbt der Typ-2-Diabetiker diese (meistens) durch seinen Lebensstil. Übergewicht aufgrund falscher Ernährung und Bewegungsmangel sind die häufigsten Ursachen dafür. Zumeist kommen dann weitere ungesunde Faktoren wie zu viel negativer Stress, schlechter oder mangelhafter Schlaf, eventuell ein Übermaß an Alkoholkonsum und Nikotin hinzu. Man spricht dann von einem metabolischen Syndrom, also wenn bestimmte Symptome – wie eben Insulinresistenz, Übergewicht, gerade im Bauchraum, Bluthochdruck etc. – gemeinsam auftreten. Diese Symptome wiederum gelten als Marker für das metabolische Syndrom.

Wie kommt es zu Insulinresistenz?

Reagieren die Körperzellen, vornehmlich der Muskulatur und der Leber, nicht mehr auf das Insulin, erhöht sich automatisch der Blutzuckerspiegel (siehe unsere Grafik). Isst man also zu viel, dann lagert der Körper den umgewandelten Zucker in Form von Fettreserven ein. Dabei ist Insulin das einzige Hormon, das diesen Zucker verstoffwechseln kann. Ist der Blutzucker erhöht und damit auch der Insulinspiegel, dann werden Fette (Glycerine und freie Fettsäuren) gebildet, die vornehmlich im Bauchraum gelagert werden. Das nennt man dann das viszerale Fettgewebe, das stoffwechselaktiv ist, also Fettgewebshormone ausschüttet. Diese verschlechtern die Insulinresistenz weiter – der Teufelskreis beginnt.

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© Pia Bublies

Was kann man gegen Insulinresistenz tun?

Wird einem Patienten durch Messungen durch eine Fachkraft ein zu hoher Blutzucker diagnostiziert, sollten unbedingt sofort Maßnahmen ergriffen werden, diesen Risikofaktor für die eigene Gesundheit zu eliminieren.

Ernährung

Sie muss umgestellt werden. Mit Hilfe von Ernährungsspezialisten kann man sich seine Speisepläne individuell zusammenstellen und so langfristig zu einer ausgewogenen Ernährung kommen. Diese geht zumeist mit dem Abbau von Übergewicht einher. Hilfreich sind hier Ernährungsformen und Diätprogramme wie Intervallfasten, Schlank im Schlaf (das ist die berühmt gewordene  http://www.gu.de/insulin-trennkost/ ) oder eine gezielte Haferkur. Komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und gesunde Fette spielen bei einer jeden dieser Ernährungsprogramme eine entscheidende Rolle.

Essenspausen

Aber nicht nur die Auswahl der Lebensmittel ist wichtig, auch die Essenspausen sind entscheidend: So ist natürlich der Blutzuckerspiegel nach einem Essen erhöht – nur sollte darauf geachtet werden, dass er sich langsam erhöht. Und dann sollte er die Möglichkeit haben, wieder abzuflachen. Dies kann nur geschehen, wenn eine gewisse Essenspause eingehalten wird. In aller Regel werden zwischen 4 bis 5 Stunden Essenspause empfohlen; beim Intervallfasten wird der Pause noch ein viel größerer Stellenwert zugeteilt, sie kann zwischen 12 bis 18 Stunden variieren.

Bewegung

Muss sein. Körperliche Aktivitäten gehören unbedingt mit in die Therapie gegen Insulinresistenz; für Menschen mit Diabetes ist sie eigentlich verpflichtend. Körperliche Bewegung hilft nicht nur bei der Gewichtreduktion, sondern unterstützt den Aufbau der Muskulatur (Muskelzellen verbrennen deutlich mehr Kalorien, als reines Fettgewebe) und kurbeln ganz allgemein den Stoffwechsel im Körper an. Mittlerweile weiß man, dass körperliche Bewegung auch der Schlüssel für ein gesundes Altern ist.

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© Maria Grossmann, Monika Schuerle

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