Keine Angst vor dem leeren Nest

Barbara Becker und die BUNTE-Journalistin Christiane Soyke geben Tipps gegen Abschiedsschmerz

Rund 20 Jahre – oft länger – dreht sich das Leben hauptsächlich um die Kinder. Wie viele Mütter träumen während dieser Zeit nicht insgeheim davon, wie es danach weitergeht? Nie wieder Hektik am Morgen, statt Nachmittage am Fußballplatz oder bei einer Aufführung der Schultheatergruppe endlich wieder spontane Treffen mit Freundinnen. Abends ausgehen!

Zeit für Me, Myself & I

Mama allein zu haus

Die Liste der lästigen Alltagsprobleme, die wegfallen würden, wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist unendlich fortsetzbar: Probleme mit der Schule, Sorgen, wenn Teenager nicht zur verabredeten Zeit nach Hause kommen… Berge von Schmutzwäsche, Gequengel ums Essen, Ärger wegen Noten oder zu lauter Musik… Stattdessen genügend Zeit für eigene Interessen und Bedürfnisse – ohne Stress und schlechtes Gewissen. Einfach mehr Zeit für Me, Myself & I, das erhoffen sich viele Frauen, für die Zeit, wenn die eigene Brut flügge wird.

Doch was, wenn der Schlussgong ertönt und die Kinder das Nest verlassen? Dann geht es vielen Frauen wie Barbara Becker und Christiane Soyke: Plötzlich stehen sie alleine da – und werden unvermittelt von heftigem Abschiedsschmerz überrollt. Empy-Nest-Syndrom nennen Psychologen dieses Phänomen, wenn die Kinder das Zuhause verlassen und Mütter sich nach einem neuen Sinn umsehen müssen.

München – Miami

Promi-Mom Barbara Becker und die Journalistin Christiane Soyke packen in Mama allein zu Haus ihre Gefühle rund um diese Erfahrung auf den Tisch. So unterschiedlich der Alltag der beiden Frauen aussieht, so eng sind sie seit Jahren befreundet. Soyke, Journalistin und Mitglied der Chefredaktion bei BUNTE, ist Mutter eines Sohnes und war stets voll berufstätig. Barbara Becker arbeitet erfolgreich als Designerin. Neben ihren beliebten Fitness-DVDs brachte sie zuletzt bei uns den Bestseller Die Barbara Becker Formel heraus. Die eine in Miami, die andere in München – über diese geografische Distanz hinweg teilen die Freundinnen viele Gemeinsamkeiten.

Sehnsucht nach Ruhe

„Als Mutter ist man Putzfrau, Köchin, Abhol- und Bringservice, Motivatorin mit dem ewigen Du schaffst das-Mantra und Trösterin, wenn doch mal etwas schiefgeht“, erinnert sich Christiane Soyke. „Ich glaube, fast jede Mutter sehnt in solchen Momenten, in denen mal wieder die ganze Last des kindlichen Lebens auf ihren Schultern ruht, den Tag herbei, an dem das Kind keine Hilfe mehr beim Anziehen braucht, an dem sie es nicht mehr wecken muss, weil wie jeden Tag die Schule überraschenderweise um acht Uhr anfängt.“

Schluss mit dem Muttertier-Blues

In ihrem gemeinsamen Freundinnen-Buch verraten dir unsere Autorinnen ihre persönlichen Strategien im Umgang mit der Situation: Ihrer bisherigen Hauptaufgabe als Muttertier beraubt, haben sie sich neu erfinden müssen. Wie das gelungen ist? Das Zauberwort lautet „Sisterhood“, verraten Becker und Soyke. In vertrautem Plauderton erzählen sie offen von unterschiedlichen Etappen und Episoden und schildern, wie sie den Prozess des Loslassens dank geballter Freundinnen-Power gemeistert haben. Denn so schön sich manche von uns es sich ausmalen: Der Weg vom Mutter- zum Wieder-Frau-Sein ist ein holpriger Pfad mit reichlichen Seelentiefs. Wie die zwei starken Freundinnen ihre neu entdeckte Freiheit genießen gelernt haben, das beim Lesen mitzuerleben macht Mut und ist durchaus unterhaltsam.

Barbara Becker
© Martina Frank

„Sechsundzwanzig Jahre lang waren meine Kinder mein Lebensinhalt. Meine Welt drehte sich nur um sie.“

Barbara Becker

Loslassen – gar nicht so einfach

„Der Katzenjammer erwischt mich kurze Zeit später“, berichtet Barbara Becker über ihre Empfindungen in dem Moment, als ihr jüngerer Sohn Elias das Zuhause in Miami verließ. „Obwohl ich durch Noahs Auszug schon eine gewisse Übung im Loslassen haben sollte, trifft es mich diesmal ungleich härter – denn diesmal bleibt kein Kind bei mir zurück.“ Elias verlässt das Haus zwei Tage nach seinem Schulabschluss, um in London zu studieren. Rational begreift Barbara, dass sie alles richtig gemacht hat: Ihr Sohn ist reif, um ins eigene Leben zu starten. Doch ihre Emotionen singen ein eigenes Lied… Sie sagt: „Loslassen: Einfach ist das nicht …“

Trost – und Lust auf mehr Freiheit

Vielleicht hast du schon eins deiner Kinder verabschiedet, vielleicht steht es dir noch bevor? Bist du alleinerziehend und hast einfach Angst vor der Einsamkeit in einem Zuhause, das keine Familie mehr beherbergt? Vermisst du jetzt schon den Trubel, wenn die ganze Rasselbande um den Tisch sitzt und jeder gleichzeitig erzählen will, wie der Tag war? Oder sorgst du dich insgeheim, wenn du in einer Partnerschaft lebst, wie es euch als Paar ergeht – so ganz auf euch zurückgeworfen? Barbara Becker und Christiane Soyke helfen dir in abwechselnd verfassten Kapiteln, deine Ängste über Bord zu werfen. Sie beschönigen dabei nicht die traurigen Momente, die es natürlich gibt, sondern schildern die bittersüßen Stimmungen: etwa wie sich der Anblick eines leeren Zimmers anfühlt, oder wie sich das Herz zusammenkrampft, wenn Kindheitserinnerungen in einer Kiste landen und sogar der Familienhund die Abschiedsstimmung wittert… Doch an vielen Beispielen zeigen Sie, was den Alltag dann wieder zum Leuchten bringt: Gegenseitige Besuche, noch wachsende Vertrautheit, neue Wertschätzung – und natürlich pure Liebe, die nicht vergeht.

„Diese Überdosis an Glückgefühlen, ausgelöst durch die pure Anwesenheit meiner Kinder!“

Barbara Becker

Alles wird anders… aber gut!

Gegenseitige Besuche, Urlaube, Pläne: Barbara und Christiane erleben ihr Muttersein auf eine neue Weise. Denn den Söhnen beim Erwachsenwerden zusehen und sie dabei ein Stück weit weiter zu begleiten, bedeutet auch selbst neue Erfahrungen sammeln. So gibt es natürlich auch Pleiten und Pannen, aber auch wachsendes Vertrauen in das Gelingen von Plänen, Zuversicht in die Selbstbestimmung und einfach auch klassischen mütterlichen Stolz auf die jungen Menschen, die so ganz selbstverständlich ihr eigenes Ding machen.

Christiane Soyke

„Trotz der Entfernung ist mir mein Sohn nahe, das merke ich immer wieder. Das enge Band, das wir in der Kindheit geknüpft haben, hält auch über die Entfernung von Tausenden Kilometern.“

Christiane Soyke

Zeit für mehr Frauenpower

Klar, im Mittelpunkt von Mama allein zu Haus steht das Loslassen der Kinder. Doch darüber hinaus erfährst du jede Menge über aktuelle Frauenthemen, etwa welche Strategien in den Wechseljahren helfen. Bücher wie dieses, das unsere Weiblichkeit in all ihren Facetten tabulos behandelt, gibt es noch viel zu wenig. Deshalb ist Mama allein zu Haus ein Buch für jede Mutter – egal in welcher Lebensphase. Es ist ein Plädoyer für die Kraft von Frauenfreundschaft und Loyalität – stets nachvollziehbar, einfach lesenswert und total wunderbar.

„Die Zeit ist reif. Für ein tief empfundenes Miteinander der Frauen untereinander, die sich gegenseitig akzeptieren und unterstützen, die sich in der Gegenwart der anderen nicht verstellen, nicht performen müssen. Sondern die wie eine Armee zusammenhalten. Eine Sisterhood als Lebensmodell.“

Christiane Soyke

Das Buch

Mama allein zu Haus

Noch vor Kurzem waren ihre Kinder kleine Jungs – und plötzlich verlassen sie als Männer das Haus. So wie den beiden Freundinnen Barbara und Christiane ergeht es vielen Frauen, deren Kinder flügge werden: Der Stolz auf die selbstständigen Kinder mischt sich mit bittersüßem Abschiedsschmerz. „Empty Nest Syndrom“ nennen es die Psychologen – „Muttertier-Blues“ sagen die Söhne und verdrehen liebevoll die Augen. Statt 24/7-Muttertier heißt es plötzlich „Mama allein zu Haus“ und es stellt sich die Frage, warum man den Kühlschrank überhaupt noch füllen soll, wenn ihn keiner mehr leer futtert. Humorvoll und selbstironisch zeigen die beiden Freundinnen, wie es mithilfe ihrer „Sisterhood“ gelingt, die neu gewonnene Freiheit zu genießen.

Mama allein zu Haus
9,00 

Mehr über die Autorinnen

Barbara Becker

Barbara Becker arbeitet als Model und Designerin. Ihre beiden Söhne Noah und Elias sind inzwischen aus dem Familienhaus in Miami ausgezogen, wehren sich aber nach wie vor dagegen, dass Mama beide Kinderzimmer in Gästezimmer verwandelt.

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Christiane Soyke

Christiane Soyke ist verheiratet, Mutter eines Sohnes und war immer voll berufstätig. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied der Chefredaktion bei BUNTE und eng mit Barbara Becker befreundet.

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