Mehr als nur ein Wacholderschnaps
Gin
Gin – mehr als nur ein Wacholderschnaps. Kreiere leckere Rezept mit dem fein-aromatischen Kultgetränk. Gin Cocktails in allen Variationen.
In den letzten Jahren sorgte eine Spirituose für Furore: Gin. Zahlreiche Destillerien stellen diesen fein-aromatischen Wacholderschnaps her und verfeinern ihn zu wahren Geschmacksexplosionen. Nach der EU-Verordnung gibt es natürlich genaue Vorschriften, was alles bei der Gin-Herstellung zu beachten ist und was dann auch wirklich rein darf und auch muss.
Etwas Historie – ein paar Blicke zurück
Der Dry Gin oder London Dry Gin erfreut sich – wie sein Name schon sagt – in England großer Beliebtheit: Ob als Aperitif oder Digestif, pur oder in einem Cocktail, wie beispielsweise der berühmte Gin Tonic. Angeblich haben die Holländer als Erste Wacholderbeeren destilliert (Genever) und daraus einen Schnaps gebrannt, der immer mehr verfeinert und anders und neu mit Aromaten kombiniert wurde.
Die Engländer lernten dieses Getränk kennen und lieben: So sprach man in den 1720er Jahren von einer Gin-Krise oder Gin Craze, da der Gin-Konsum einen regelrechten kollektiven Rausch hervorrief, mit nicht gerade guten gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen.
Die Gin Acts, die das Brennen und damit den Konsum regulieren sollten, blieben aber ziemlich erfolglos. Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgten dann mehrere Missernten, was zu einem ernsten Verbot führte, da Alkohol, die Basis des Gins, aus Getreide gebrannt wurde. Hier lag nun die Geburtsstunde großer Gin-Destillerien: Sie setzten auf Qualität, was dann auch seinen Preis hatte. Gin Destillerien wie Greenall, Gordon & Company oder Plymouth Gin entstanden alle in dieser Zeit.
Der Dry Gin oder London Dry Gin erfreut sich – wie sein Name schon sagt – in England großer Beliebtheit: Ob als Aperitif oder Digestif, pur oder in einem Cocktail, wie beispielsweise der berühmte Gin Tonic. Angeblich haben die Holländer als Erste Wacholderbeeren destilliert (Genever) und daraus einen Schnaps gebrannt, der immer mehr verfeinert und anders und neu mit Aromaten kombiniert wurde.
Die Engländer lernten dieses Getränk kennen und auch lieben: So sprach man in den 1720er Jahren von einer Gin-Krise oder Gin Craze, da der Gin-Konsum einen regelrechten kollektiven Rausch hervorrief, mit nicht gerade guten gesundheitlichen und sozialen Konsequenzen.
Die Gin Acts, die das Brennen und damit den Konsum regulieren sollten, blieben aber ziemlich erfolglos. Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgten dann mehrere Missernten, was zu einem ernsten Verbot führte, da Alkohol, die Basis des Gins, aus Getreide gebrannt wurde. Hier lag nun die Geburtsstunde großer Gin-Destillerien: Sie setzten auf Qualität, was dann auch seinen Preis hatte. Gin Destillerien wie Greenall, Gordon & Company oder Plymouth Gin entstanden alle in dieser Zeit.
Auch die Royal Navy, die englische Seefahrt, entdeckte den Gin für sich. War der Rum das Getränk der einfachen Matrosen, so wurde der Gin das In-Getränk der Offiziere. Da der Gin einen hohen Alkoholgehalt (Vol) aufweisen musste, kontrollierten die Versorgungsoffiziere seine Qualität, indem sie ihn pur mit Schwarzpulver mischten und anzündeten. Brannte er entsprechend, erhielt er das Gütesiegel Navy Proof.
Tonic – der notwendige Mix-Zusatz
Tonic und Tonic Water entstanden eigentlich als Medizin: Die Rinde des Chinin-Baums wurde gemahlen und, in Wasser aufgelöst, gegen Malaria eingenommen. Vornehmlich Kolonialmächte wie Großbritannien und die Niederlande waren in der Chinin-Produktion und im Handel führend. Bald erkannte man, dass sich das bittere Pulver besser in Alkohol auflöste (und darin wohl auch besser schmeckte). Zu Berühmtheit gelangte dann die Firma Schweppes, die ein Tonic Water entwickelte, das Mixgetränken beigemengt wurde und geschmacklich deutlich besser war. Die heutigen Tonics haben in keiner Weise den Chinin-Anteil, der medizinische Wirkung aufweist.
Und was sagt die EU-Spirituosen-Verordnung?
Was genau ist Gin?
1. Gin ist eine Spirituose mit Wacholdergeschmack, die durch Aromatisieren von Ethyl-Alkohol, der landwirtschaftlichen Ursprungs sein muss (Agraralkohol) gewonnen wird. Es dürfen nur natürliche oder naturidentische Aromastoffe verwendet werden; der Wacholdergeschmack muss aber die dominierende Note sein.
2. Sämtliche Gin-Sorten müssen mindestes einen Alkohol-Gehalt von 37,5 Vol Prozent aufweisen.
3. Dry Gin als eingetragene Bezeichnung darf nicht mehr als 0,1 Gramm Zucker pro 1 Liter enthalten. Einem London Gin – ebenfalls eine geschützte Bezeichnung – darf auf keinen Fall Aromen und Farbstoffe zugesetzt sein.
Was ist Destillierter Gin?
1. Destillierter Gin ist ebenfalls eine Spirituose mit Wacholdergeschmack, deren Ethyl-Alkohol nochmals destilliert wird. Sein ursprünglicher Alkoholgehalt beläuft sich dann auf 96 Vol Prozent. Ein einfaches Zusetzen von Essenzen oder Aromastoffen ohne eine weitere Destillation darf NICHT den Namen Destillierter Gin tragen.
2. Der Mindestalkohol beträgt auch hier 37,5 Vol Prozent.
3. Dry Gin gibt es auch hier, wenn der Zuckeranteil bei maximal 0,1 Gramm pro Liter liegt.
London Gin
Er gehört in die Rubrik destillierter Gin.
1. Auch er wird ausschließlich aus Ethyl-Alkohol gewonnen, der nach Zugabe von Aromastoffen nochmals destilliert wird. Der Mindestalkoholgehalt des erneuten Destillats beläuft sich auf 76 Vol Prozent. Weitere Zugaben von Alkohol müssen gekennzeichnet sein; ansonsten darf nur Wasser zugesetzt werden.
2. Auch hier liegt der Mindestalkohol-Gehalt bei 37,5 Vol Prozent.
3. London Dry Gin enthält ebenfalls maximal 0,1 Gramm Zucker pro Liter.
Und was sind das für Aromastoffe?
Im Herstellungsverfahren spricht man von den so genannten Gin Botanicals: das sind neben der Wacholderbeere andere pflanzliche Elemente, die als Aromastoffe dienen. Allen voran die Angelikawurzel, Koriandersamen, Zitrusfrüchte, Mandeln, Süßholz (Lakritze) oder Zimt – und natürlich noch andere.
Dry Martini – König der Cocktails
Ein Cocktail mit langer Tradition und der Gin-Klassiker schlechthin. Angeblich – aber das ist auch nur eine Anekdote – hat Ölmagnat John D. Rockefeller um 1910 für seine Entstehung in der heutigen Form mit gesorgt: Er liebte „Gin and French“ – Gin und französischen Wermut. Ein Barkeeper kredenzte ihm aber einen Gin, mit etwas italienischem Wermut, einem Spritzer Orange Bitter und alles auf eine Olive abgeseiht – das Dry Martini war geboren! Hier unser Rezept:
Zutaten:
6 Teile Gin
1 Teil trockener Wermuth
Garnitur: Zitronenzeste oder gefüllte Olive
Die Flüssigkeiten in einem Rührglas auf Eis rühren. Dann in ein Martiniglas abseihen. Öl aus der Zitronenzeste hineinpressen. Mit der Zeste oder der Olive garnieren.
Das Verhältnis Gin zu Wermuth ist Anlass für heftige Diskussionen. Ob 5:1 oder gar 10:1 – Glaubens- und Geschmackssache. Und dann natürlich auch die Frage, welche Gin-Sorte man mit welchem Wermuth kombiniert. Ob dann noch ein Spritzer Orange Bitter dazugegeben wird oder wie beim Gibson, die Olive durch eine Perlzwiebel ausgetauscht wird – das alles sind Themen für Bargespräche. Was aber so gar nicht geht – jedenfalls für Puristen – ist die Zugabe von Wodka. So wie Ian Flemming den Martini für Mr. Bond kombinierte. Da hilft auch Schütteln anstatt Rühren nicht mehr.
Gin Basil Smash
Ein froschgrüner Gin-Cocktail aus der heutigen Zeit; erfunden 2008 von Jörg Meyer in seiner Cocktailbar „Le Lion“ in Hamburg. Ein Cocktail, der gut in die heutige Zeit passt.
Zutaten:
1/2 Zitrone
10 – 15 Basilikumblätter
2 cl Zuckersirup
6 cl Dry Gin
Außerdem: Shaker, Holzstößel, Eiswürfel, Tumbler, Barsieb, Teesieb
Die Zitrone heiß waschen und in Stücke schneiden. Von den Basilikumblätter eines zur Deko beiseitelegen. Beide Zutaten mit dem Zuckersirup in einen Shaker geben und mit dem Holzstößel (Muddler) zerdrücken. Den Gin dazugießen und mit den Eiswürfeln auffüllen. Den Shaker gut verschließen und ca. 15 Sek. fest schütteln.
Den Tumbler mit Eiswürfel füllen und den Shaker-Inhalt doppelt durch Bar- und Teesieb ins Glas gießen. Den Drink mit dem Basilikumblatt garniert servieren.
Zutaten:
1/2 Zitrone
10 – 15 Basilikumblätter
2 cl Zuckersirup
6 cl Dry Gin
Außerdem: Shaker, Holzstößel, Eiswürfel, Tumbler, Barsieb, Teesieb
Die Zitrone heiß waschen und in Stücke schneiden. Von den Basilikumblätter eines zur Deko beiseitelegen. Beide Zutaten mit dem Zuckersirup in einen Shaker geben und mit dem Holzstößel (Muddler) zerdrücken. Den Gin dazugießen und mit den Eiswürfeln auffüllen. Den Shaker gut verschließen und ca. 15 Sek. fest schütteln.
Den Tumbler mit Eiswürfel füllen und den Shaker-Inhalt doppelt durch Bar- und Teesieb ins Glas gießen. Den Drink mit dem Basilikumblatt garniert servieren.
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