Herzenssache!

Bluthochdruck

Bluthochdruck, auch als arterielle Hypertonie bekannt, betrifft zwischen 30 und 40 Prozent aller Erwachsener in Deutschland. Da Bluthochdruck anfangs ohne Symptome auftritt, wird bei vielen Menschen diese Erkrankung lange Zeit nicht erkannt beziehungsweise dann erst über Folgeerkrankungen festgestellt.

Bluthochdruck kann verschiedene Ursachen haben – die Diagnose gehört deshalb unbedingt in die Hand eines Arztes/einer Ärztin. Diese entscheiden dann über die entsprechende Therapie und Behandlung des Patienten. Ziel ist aber immer: den Bluthochdruck nach Möglichkeit zu senken.

Was genau meint Bluthochdruck?

Unser Blut fließt nicht einfach so durch unsere Adern. Durch die Herzaktivität wird das Blut in den Körper, durch die Adern in die Gefäße, gepumpt. Im Entspannungsmodus hingegen, saugt sich das Herz mit frischem Blut voll. Die Adern, die vom Herzen wegführen, heißen Arterien; die zum Herzen hineingehen werden Venen genannt. Der Herzschlag sowie die Engstellung der Blutgefäße sind hier von entscheidender Bedeutung. Ist der Herzschlag ruhig und gleichmäßig, ist der Blutdruck entsprechend reguliert; das kann man selbst an einem gleichmäßigen ruhigen Puls feststellen. Sind dann auch noch Adern und sämtliche Gefäße elastisch – lassen also das gepumpte Blut gut durchfließen – ist alles im grünen Bereich.

Kritisch wird es, wenn bei diesem Prozess etwas außer Takt gerät: Bei einem unruhigen Herzschlag (zum Beispiel durch Stress beschleunigt) oder aufgrund wenig elastischer Blutgefäße kann das Blut nicht in der normalen Fließgeschwindigkeit durch den Körper transportiert werden. Der Blutdruck erhöht sich, eine sogenannte Hypertonie entsteht.

Die beiden Werte der Blutdruck-Messung

Das Standardprogramm bei einem jeden Gesundheits-Check-up ist die Blutdruck-Messung. Eine Manschette wird zumeist um den Oberarm auf Herzhöhe direkt auf der Haut fest angelegt, dabei hat der untere Rand zur Ellbeuge ca. 2 cm Spiel. Das Aufpumpen unterbricht für eine kurze Zeit die Blutversorgung in der Arm-Arterie. Das langsame Herauslassen der Luft aus der Manschette ermöglicht wieder die Durchblutung; gemessen werden nun zwei Phasen des Blutdrucks.

* Der erste Wert bezeichnet in aller Regel den systolischen Blutdruck: Dieser meint den Druck in der Pump-Phase (der Systole). Die Herzkammer zieht sich zusammen und presst dabei das Blut heraus in die Gefäße.

* Der zweite Wert bezeichnet die sogenannte Füll-Phase (Diastole); in das entspannte Herz strömt neues Blut aus den Gefäßen zurück. Man spricht vom diastolischen Blutdruck.

Grade des Bluthochdrucks

Während ein zu niedriger Blutdruck als ungefährlich gilt, ist mit jeder Form des Bluthochdrucks – selbst bei leichtem Bluthochdruck – bereits ein höheres Risiko für Folgeerkrankungen gegeben. Deshalb sollte man unbedingt eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen lassen, um Grad und Art der Hypertonie abklären zu lassen. Man unterscheidet zwei Formen der Hypertonie – die primäre Hypertonie und die sekundäre:

* primäre Hypertonie : ca. 90 Prozent aller Blutdruck-Patienten leiden an dieser Form. Erbliche Veranlagung, Stress und natürlich ein ungesunder Lebensstil – alle diese Faktoren können Ursache für einen erhöhten Blutdruck sein. Ältere Patienten sind ebenfalls empfänglicher, da natürliche Verschleißerscheinungen im Körper eine Hypertonie begünstigen. Ein hoher Blutdruck führt allgemein zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen; er überlastet die inneren Organe, wie Herz, Gehirn, Augen und Nieren, und schädigt sie dadurch nachhaltig.

* sekundäre Hypertonie : Hier verläuft die Erkrankung durch Hypertonie gerade anders herum. Aufgrund organischer Grunderkrankungen, beispielsweise von Herz oder Nieren, kommt es zu einem erhöhten Blutdruck. Können die anderen Erkrankungen erfolgreich behandelt werden, sinkt auch der Blutdruck. So kann beispielsweise eine nicht gut behandelte oder völlig ausgeheilte Angina pectoris Hypertonie zur Folge haben.

Blutdruck-Werte – was ist „normal“ und was nicht?

Die klassischen Werte für einen Erwachsenden:

Normaler Blutdruck: systolischer Wert: bis 120 mmHG * diastolischer Wert: bis 80 mmHg

Hypertonie Grad 1: systolischer Wert: 120 bis 139 mmHG * diastolischer Wert: 80 bis 89 mmHG

Hypertonie Grad 2: systolischer Wert: 140 bis 159 mmHG * diastolischer Wert: ab 90 bis 100 mmHG

Hypertonie Grad 3: systolischer Wert: ab 160 mmHG * diastolischer Wert ab 100 mmHG

Hoher Blutdruck muss behandelt werden. Wie – das entscheidet der behandelnde Arzt. Eine medikamentöse Behandlung wie beispielsweise mit Beta-Blockern und ACE-Hemmern müssen natürlich unbedingt fachlich begleitet werden. Aber sie können, gerade wenn der Patient die Diagnose Bluthochdruck frisch erhalten hat, helfen, eine längerfristige Therapie einzuleiten. Und da gibt es dann einiges, was man selbst tun kann.

Mögliche Folge-Erkrankungen von Hypertonie

Bluthochdruck macht sich erst nach einiger Zeit bemerkbar – wann genau ist unter anderem Typ-Sache. Symptome können Müdigkeit und Abgeschlagenheit sein, aber auch dies ist individuell verschieden. Verlieren im Laufe des Lebensalters die Blutgefäße ihre Elastizität, dann erleiden die Gefäße durch den beständigen Blutfluss Schädigungen. Diese Gefäßschädigungen können zu folgenden schweren Erkrankungen führen:

Schlaganfall

Herzinfarkt

Sehschäden

Nierenversagen

Risikofaktoren

Bluthochdruck ist, wie viele Erkrankungen, eine Folge eines ungesunden Lebensstils: Übergewicht, Stress und Bewegungsmangel spielen dabei eine entscheidende Rolle und stehen als Ursachen fest. Aber natürlich verringert sich generell die Elastizität des Bindegewebes und der Muskulatur – und damit unserer Blutgefäße – mit fortschreitendem Alter. Auch genetische Dispositionen können den Blutdruck negativ beeinflussen.

Einen zu hohen Blutdruck muss man behandeln. Zumeist werden dem Patienten besagte ACE-Hemmer verschrieben, die die hohen Werte des Blutdrucks senken. Dennoch muss der Patient selbst Maßnahmen ergreifen, Ursachen angehen und eine komplexe Behandlung zulassen.

Ursachen bekämpfen – was ich selbst tun kann

Bluthochdruck muss nicht sein (außer man hat eine erbliche Vorbelastung, diese kann aber erfolgreich medikamentös behandelt werden). Allgemeine Maßnahmen, die man selbst durchführen kann, auch um einer Hypertonie aufgrund natürlicher Gefäßalterung vorzubeugen, und damit die gängigsten Risikofaktoren auszuschalten. Diese sind die üblichen Verdächtigen:

Ausreichend Bewegung: gehört immer wieder in die Kategorie „gute Vorsätze“ – dennoch: regelmäßige körperliche Bewegung, am besten an der frischen Luft, hilft. Körperliche Anstrengung und damit eine gezielte Belastung der Muskulatur – denn auch Herz und Gefäße sind nichts anderes – führen zu einem gut trainierten Zustand. Außerdem macht Sport müde – und sorgt für einen guten Schlaf.

Gewichtsreduktion: bei Übergewicht unbedingt abnehmen. Besonders Menschen mit einem erhöhten Anteil an Bauchfett sind gefährdet, da dieses Fett den Stoffwechsel maßgeblich negativ beeinflusst. Auch Menschen mit Diabetes haben ein stark erhöhtes Risiko zusätzlich an Bluthochdruck zu erkranken; hier ist eine Gewichtsreduktion ein absolutes Muss.

Gesunde Ernährung: zu einem gesunden Lebensstil gehört natürlich auch die entsprechend richtige Ernährung. Allgemein kann man sagen, dass die Ernährung aus viel frischem Gemüse und Obst bestehen sollte, ballaststoffreichen Getreidesorten, also Vollkorn-Produkten, Nüssen, gesunden Ölen und wenig rotem Fleisch. Zu den Klassikern unter den blutdrucksenkende Lebensmittel gehört der regelmäßige Verzehr von Haferflocken; sie tragen zu einer Therapie gegen Bluthochdruck wirkungsvoll bei.

Entspannungsübungen wie Meditation, autogenes Training, Sportarten wie Tai-Chi oder Yoga sind ebenfalls probate Methoden, um zur Ruhe zu kommen und die innere Balance wiederzufinden. Stress lässt den Blutdruck ebenfalls in die Höhe schnellen. Ist dieser dann noch gepaart mit Schlaflosigkeit, hat man einen Risikofaktor par excellence.

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© Jana Liebenstein

Salz und Bluthochdruck

Richtig ist, dass ein Übermaß an Kochsalz den Blutdruck steigen lässt. Zu einer Therapie oder einfach nur zum Vorbeugen gehört daher unbedingt, die Reduktion von salzhaltigen Lebensmitteln. Aber auch hier: Es kommt darauf an. Jodsalz sollte natürlich zugeführt werden, da viele Menschen in unseren Breitengraden einen Mangel aufweisen. Hingegen sollte die Verwendung von herkömmlichem Salz (Natrium und Chlorid) deutlich eingeschränkt werden. Speziell in Konserven, Fertiggerichten aber auch Wurst- und Käsewaren sind hier schon erhebliche Mengen an Kochsalz zu finden, da Salz als Geschmacksverstärker dient. Die empfohlene Menge an Salz liegt bei 5 bis 6 Gramm pro Tag – was einem Teelöffel entspricht. Und den hat man ziemlich schnell am Tag zusammen.

Blutdrucksenkende Lebensmittel

eine Auswahl für deine Blutdruck Behandlung auf dem Teller

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© Katrin Winner

Olivenöl, kalt gepresst und natürlich hochwertig – am besten jeden Tag in die Mahlzeiten integrieren

Haferflocken, Porridge – am besten jeden Tag eine kleine Portion mit magerer Milch oder Joghurt

Blattsalate aller Arten

Zwiebelgewächse, wie Zwiebeln und Knoblauch

Vollkornprodukte, dann aber auch viel Wasser oder ungesüßte Tees trinken

Gemüse, wie Rote Bete, Brokkoli, Kohlgemüse, Auberginen, Tomaten, Paprika, Zucchini, Spinat, Mangold, Möhren, Rettich

Nüsse, grüner Tee

Früchte wie Äpfel, Aprikosen, Birnen, Kirschen oder Zitrusfrüchte

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