Ökologische Sportkleidung

was genau ist das eigentlich?

 

Bio ist in, grüne Mode auf dem Vormarsch. Doch was bei Alltagskleidung funktioniert, gilt nicht für Sportbekleidung. Da sind Hightech-Fasern, als Kunstfasern, meist vonnöten. Doch können Hightech-Fasern ökologisch sein?

Was sind Kunstfasern?

Grundsätzlich lassen sich zwei Kunstfaser-Arten unterscheiden: Reine Synthetikfasern (zum Beispiel Polyamid, Polyacryl, Polyester, Elasthan) werden auf der Basis von Erdölprodukten (also alles andere als nachhaltig) hergestellt. Das Rohmaterial wird verflüssigt und durch feinste Düsen gepresst, um einen Endlosfaden zu erhalten. Zellulosefasern werden zwar aus Holz hergestellt, aber in einem industriellen Prozess mit viel Chemie ausgekocht, daher gelten sie ebenso als Kunstfasern (Beispiele: Viskose, Modal, Acetat).

Green Fashion

Baumwolle aus Bio-Anbau, Wolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung, der Einsatz von weniger schädlichen Chemikalien – nur ein paar der Kriterien nachhaltiger Modelabels.

Beim Sport sind ökologische Naturfasern aus Bio-Baumwolle, Leinen, Wolle oder Hanf meist keine gute Alternative. Baumwolle klebt spätestens dann am Körper, wenn man ordentlich schwitzt. Wolle nimmt die Feuchtigkeit zwar ganz gut auf, hilft aber dauerhaft nicht gegen Nässe und am Ende kühlt der Körper aus.

Sogenannte Funktionskleidung soll warm halten, aber nicht feucht werden, soll kühlen, ohne dass man darin übermäßig schwitzt, und manche Textilien können sogar UV-Strahlen abhalten. Klar, dass all das nicht ohne den Einsatz von meist ungesunden Chemikalien gehen kann.
Doch nach und nach kommen immer mehr Labels auf den Markt, die auch im Sportbereich auf dem grünen Weg sind. So produzieren manche Hersteller ausschließlich in Deutschland, setzen auf schonende Färbung und auch die modischen „Zutaten“ wie Reißverschlüsse sind made in Germany. Andere Hersteller wiederum stellen ihre Sportdresses aus ausgedientem Polyester her, das in seine chemischen Bestandteile aufgespalten und neu versponnen wird (das spart Erdöl) und fordern ihre Kunden auf, ausgediente Sportkleidung zurückzugeben, sodass daraus neue Trikots, Pants & Co. entstehen können.

Die bekanntesten Siegel im Bereich Öko-Kleidung

IVN-Best-Siegel
Aktuell der höchste Standard. Ein Qualitätszeichen für Naturtextilien des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft e. V. (IVN). Die Öko-Kleidung muss zu 100 % aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen; der Chemikalieneinsatz ist sehr streng geregelt.

GOTS-zertifiziert
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist ein international einheitliches Label für ökologische Textilien, die mindestens 90 % Naturfasern (davon 70 % aus biologischem Anbau) enthalten müssen. Synthetische Fasern oder Viskose dürfen höchstens zu einem Anteil von
10 % Prozent vertreten sein. Der GOTS-Standard deckt jedoch nicht nur die Herstellung von Textlilien aus kontrolliert biologisch erzeugten Naturfasern ab, sondern erstreckt sich zusätzlich auf deren Konfektion, Verpackung, Kennzeichnung, Handel und Vertrieb. Verarbeiter und Hersteller müssen sich bei der Produktion an soziale Mindestkriterien halten. Ziel dieser Anforderungen ist es unter anderem, dem Verbraucher Produktsicherheit zu bieten.

Öko-Tex Standard 100
Diese Siegel zertifiziert nur die Schadstofffreiheit.

FairTrade Certified Cotton
Dieses Label steht vor allem für faire Entlohnung der Baumwollbauern.

Fair Wear Foundation
Die FWF setzt sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Kleidungs- und Textilindustrie ein.

Bluesign-Siegel
Ein technologiebasiertes Siegel, das eine umweltschonende, gesunde, sichere und schadstofffreie Produktion von seinen Mitgliedern verlangt.

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