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Babyernährung & Babybrei

Gesunde Ernährung für dein Kind

Nichts geht über das Stillen. In der Muttermilch ist alles drin, was ein Baby nach der Geburt in seinen ersten Lebensmonaten braucht. Es ist belegt, dass der kleine Säugling beim Stillen, neben seinen Mahlzeiten, die Wärme, Zuwendung und Geborgenheit der Mutter erhält. Sein Urvertrauen wird entwickelt und sein Immunsystem aufgebaut.

Aber natürlich hat ein jedes Baby Hunger, denn in den ersten Monaten bestimmen Essen und Schlafen das Leben des Säuglings. Dass Stillen auch für die Gesundheit der Mutter förderlich ist, ist ebenfalls erwiesen.

Daher ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, wenn möglich die ersten sechs Monate im Leben des Babys und der jungen Mutter, zu stillen. Aber irgendwann kommt die Zeit, da soll und will dein Baby noch mehr. Die Zeit der Beikost ist gekommen. Denn dein Baby ist natürlich auch neugierig und möchte das, was Mama und Papa sich so in den Mund stecken auch gerne mal probieren. Außerdem sollte man das  Geschmacksempfinden des Babys fördern, indem man ihm neue Lebensmittel anbietet und in das Essen einführt. Muttermilch ist dann nach wie vor wichtig, aber die langsame Umgewöhnung auf eine gesunde und richtige Ernährung, zumeist in Form von Babybrei, beginnt.

Der erste Brei

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© Vivi d'Angelo

Der Zeitpunkt, ab dem feste Nahrung eingeführt werden kann, ist individuell unterschiedlich. Das liegt unter anderem an einem Reflex, der die Zunge nach vorne schiebt und für die Trinkbewegung beim Saugen zuständig ist. Dieser Reflex baut sich erst ab dem viertem Monat langsam ab.

Wenn ein Kind den Brei mit der Zunge wieder herausdrückt, haben Eltern das Gefühl, dass das Kind die Nahrung nicht mag. Aber das zeigt nur, dass der richtige Moment für den Beginn der Beikost noch nicht gekommen ist. Ungefähr ab dem 5. oder 6. Monat kann eine Muttermilch-Mahlzeit durch einen Babybrei ersetzt werden.

Spätestens ab dem 7. Monat sollte die Babyernährung durch Beikost unbedingt ergänzt werden, denn dann haben die meisten Kinder einen regelrechten Wachstumsschub. Dann genügt die ausschließliche Milchnahrung nicht mehr, um sämtliche benötigten Vitamine und Mineralstoffe abzudecken. Mittlerweile schwören auch viele Eltern auf das sogenannte Baby-led Weaning (siehe unten).

Was ist besser: frisch zubereiteter Brei oder Brei aus dem Gläschen?

Bei dieser Frage gibt es unterschiedliche Meinungen. Beides hat Vor- und Nachteile. Die handelsübliche Gläschennahrung wird besonders schonend hergestellt und gut kontrolliert. Sie ist vergleichsweise teuer und nicht so umweltfreundlich, denn Gläschen dürfen aus lebensmittelrechtlichen Gründen nicht zur erneuten Verwendung zurückgegeben werden.

So empfiehlt es sich, Babybrei selber zu machen – jedenfalls die meisten Mahlzeiten. Hier kannst du wirklich sicher sein, dass das Baby erstklassige Lebensmittel in seiner Ernährung erhält: Gemüse, vornehmlich Karotten und Kartoffeln, sollten unbedingt aus biologischem Anbau sein.

Auch Fleisch sollte gefüttert werden, da sich der Eisenvorrat des Kindes nach dem Abstillen rapide leert. In der Regel sagt man, dass ca. alle 4 Wochen eine Still-Mahlzeit durch eine weitere Beikost-Mahlzeit ersetzt werden soll.

Tipps für selbstgekochten Brei

Einen Babybrei zu kochen ist eigentlich gar nicht so schwer. Ob Gemüse-Fleisch-Brei, Gemüse-Kartoffel-Brei oder ein Getreide-Obst-Brei – es gibt zahlreiche Kombinationen und Rezepte, die abgestimmt sind auf den Monat des Babys und ganz allgemein auf eine ausgewogene Babyernährung im ersten Jahr. Auf der nebenstehenden Grafik findest du Bausteine für deinen Babybrei-Bauplan – auf der Basis mit Fleisch, Gemüse und Früchten.

Beginnst du dem Baby ab dem 5. Monat einen selbst gemachten Brei zu zufüttern, so eignet sich erst einmal ein Brei pro Tag, am besten bestehend aus Gemüse.

Die am häufigsten verwendeten Zutaten sind Karotten und Kartoffeln. So gehören zu den beliebtesten selbst gemachten Breien der einfache Karotten-Brei, beispielsweise mit 1 TL Rapsöl und etwas Apfeldirektsaft angereichert oder ein Kartoffel-Brei, dem ein weiteres Gemüse und auch ein Fleischstückchen (als Eiweiß- und Eisenlieferant) zugegeben wird. Diese Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breie werden besonders als Mittagsbrei empfohlen. Welche Gemüse man verwenden möchte, kann man auch gerne dem Erntekalender entnehmen: saisonales und regionales, biologisch angebautes Gemüse, frisch in einem Rezept verarbeitet, ist allen anderen Produkten unbedingt vorzuziehen. Generell sollte bei allen Babybrei Rezepten auf die Verwendung von Zucker und Salz komplett verzichtet werden.

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© Vivi d'Angelo

Babybrei – die Baby-Ernährung der nächsten Monate

Papa gibt Baby Fläschchen
© AdobeStock 232271578

Ab ungefähr dem siebten Lebensmonat, und wenn dann bereits ca. einen Monat lang Beikost in Form von Mittagsbrei zugefüttert wurde, kann dem Baby auch ungezuckertes püriertes Obst, gerne dann in Form von Obst-Getreide-Breien, gegeben werden. Diese werden mit einer genau bemessenen Menge an Getreide und Milch zubereitet. Reine Milch-Getreide-Breie empfehlen sich in diesem Monat noch nicht.

Achte darauf, welches Obst du verwendest. So hat eine Banane beispielsweise einen sehr hohen Zuckeranteil, sollte demzufolge also eher nur in sehr kleinen Einheiten in ein Rezept eingebunden werden. Achte generell auf die genauen Mengenangaben im jeweilige Rezept, denn Experten wissen, wie viel der genannten Zutaten deinem Kind förderlich sind.

Vegetarische Ernährung für das Baby

Möchte man sein Kind vegetarisch ernähren, sollte man das unbedingt mit einem Ernährungsexperten besprechen.

In Fleisch sind für den Menschen sehr viele Inhaltsstoffe enthalten, die ein Kind beim Wachstum, speziell im ersten Lebensjahr, unbedingt benötigt.

Diese durch vegetarische Lebensmittel komplett zu ersetzen ist nicht so ganz einfach und sollte genau geklärt werden.

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© Vivi d'Angelo
Milder Kohlrabi-Brei

Möchte man sein Kind vegetarisch ernähren, sollte man das unbedingt mit einem Ernährungsexperten besprechen. In Fleisch sind für den Menschen sehr viele Inhaltsstoffe enthalten, die ein Kind beim Wachstum, speziell im ersten Lebensjahr, unbedingt benötigt. Diese durch vegetarische Lebensmittel komplett zu ersetzen ist nicht so ganz einfach und sollte genau geklärt werden.

Exkurs Trinken

In der Zeit in der du dein Baby stillst, benötigt es keine zusätzlichen Getränke. Erst ab Beikost-Start kann man sein Kind an das Fläschchen gewöhnen. Zusätzliche Flüssigkeit benötigt es, je fester die Nahrung wird und je reichhaltiger der jeweilige Brei ist. Das heißt: Wasser oder ungesüßten Tee. Gib deinem Kind auf keinen Fall im ersten Jahr zuckerhaltige Getränke.

Baby led-weaning – „breifrei“, Beikost ohne Babybrei

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© Sabrina Sue Daniels

Bei dieser Ernährungsform wird auf Brei nahezu komplett verzichtet. Das Kind sitzt schon frühst möglich mit am Tisch der Eltern und erhält die gesunde und abwechslungsreiche Familienkost.

Zusätzlich zum Stillen wird dem Baby ca. ab dem 6. Monat feste Nahrung angeboten. Intention dieser Ernährung ist es, dem Kind in seinem ersten Lebensjahr bereits Freude am Essen zu vermitteln. Das beginnt vom spielerischen Umgang mit Essen bis hin zum Probieren der unterschiedlichsten Speisen. Und das alles im Rahmen der ganzen Familie am gemeinsamen Tisch.

Die sehr vielfältigen, gesunden Speisen, die dem Kind angeboten werden, sind selbstverständlich kindgerecht aufbereitet, so dass sich das Baby in gar keinem Fall daran verschlucken kann. Ausgeklügelte Rezepte bedingen dann auch, dass man nur einmal kochen muss – Kind und Eltern essen, mit kleinen Abweichungen für die Großen, das Gleiche. Beispielsweise bei Kartoffel-Puffern oder Polentaschnitten bekommen die Eltern noch einen pikant gewürzten und mit Kräutern und Gemüse angemachten Quark dazu.

Alles rund ums Baby

Dein Baby liebt es neue Geschmäcker kennen zu lernen – vertraue auf seine gesunde Neugierde. Brei-Rezepte, auf den Monat abgestimmt, findet du in unseren Experten-Büchern. Neben den Rezepten erfährst du viel über die Entwicklung deines Babys sowie über Babyernährung allgemein. Auch Tipps und Tricks, zum Beispiel für Kochen für den Vorrat oder eine Resteverwertung für den nächsten Tag, sind dabei. In unseren Klassiker-Büchern gibt es Rezepte, die sich bereits seit einigen Generationen bewährt haben – immer wieder neu überprüft und bei Bedarf entsprechend aktualisiert.

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